Fest-Organisator beruhigt

"Donauinsel mit Duisburg nicht vergleichbar"

Eine Situation wie in Duisburg könnte bei der größten Massenveranstaltung Österreichs, dem Wiener Donauinselfest, kaum entstehen, beruhigt Organisator Sascha Kostelecky im Ö1 Morgenjournal. Auf der Donauinsel gebe es mehrere Zu- und Abgänge, nicht nur einen Tunnel wie in Duisburg. Außerdem entstehe von Haus aus kein Gefühl der Enge.

Kein Gefühl der Enge

Sascha Kostelecky erläutert im Ö1 Morgenjournal-Interview, warum eine Massenpanik wie bei der LoveParade in Duisburg beim Donauinselfest nicht möglich ist: "Ich denke, dass die Donauinsel nicht mit Duisburg zu vergleichen ist. Auf der Donauinsel gibt es fünf Brücken. Die Besucher sind von beiden Seiten von Wasser umgeben und können in die Ferne blicken. Somit fühlen sich die Menschen nicht so schnell eingeschlossen und geraten nicht so schnell in Panik. In Duisburg bekamen die Teilnehmer den Eindruck der Enge und Aussichtslosigkeit." Diese "Tunnelsituation" habe die Panik verstärkt, bestätigt Kostelecky.

Trotz Planung Unsicherheitsfaktor Mensch

Um Situationen wie diese zu vermeiden werden im Vorfeld des Donauinselfestes intensive Vorbereitungen getroffen. Man führt mit Hilfe von computertechnischen Programmen Besucherstromanalysen durch. Kostelecky erklärt, man könne aber nur sehen wie die Besucher "abströmen". Das heißt, zu welchen Brücken sie gehen, wo eine Stauzone entstehen könnte. Man könne aber nicht die Reaktion einzelner Personen errechnen. "Es ist immer der Unsicherheitsfaktor Mensch gegeben. Auch mit einer perfekten Sicherheitsplanung ist eine Panik nicht auszuschließen."

Mit Wetterberechnungen Evakuierung planen

Bei Freiluftveranstaltungen ist oft das Wetter der Grund für ein schnelles Abströmen der Besucher. Daher wird schon Wochen vor dem Donauinselfest mit der Berechnung des Wetters begonnen, um im Notfall möglichst rasch und konfliktfrei die Besucher in Sicherheit zu bringen. Während des Festes stehen Kostelecky und seine Mitarbeiter pausenlos in engem Kontakt mit den Wetterdiensten. "Das Wetter ist bis zu 90 Minuten relativ exakt zu berechnen. Laut Computeranalyse können wir das Gelände in 40 Minuten räumen. Das gibt uns einen gewissen Zeitpuffer."

"Beruhigt auf andere Veranstaltungen"

In Österreich gibt es ganzjährig viele Freiluftveranstaltungen. Das nächste größere Openair Festival, das FM4 Frequenzy, findet im August statt. Auf die Frage, ob er glaubt, dass die Veranstalter der anderen Freiluftveranstaltungen in Österreich ähnliche Planungsstrategien wie er verwenden, sagt er: "Davon gehe ich aus. Die Veranstalter sind, genauso wie wir, Profis und schon lange am Veranstaltungsmarkt tätig." Man könne beruhigt auf diese Veranstaltungen gehen, ist Kostelecky überzeugt.