Urlauber sitzen fest
Tankerstreik lähmt Tourismus
In Griechenland sitzen nach einem landesweiten Streik der Tanklastwagenfahrer immer mehr Touristen fest. An den Tankstellen gibt es kaum noch Benzin, auch die Nahversorgung hat bereits gelitten. Die griechischen Tourismusverbände haben sich jetzt mit einem emotionalen Appell an die Regierung gewandt.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 30.07.2010
Folgen immer schlimmer
In fast allen Landesteilen Griechenlands kommt es wegen des Streiks zunehmend zu Engpässen. Zehntausende Touristen harren in Hotels und auf Campingplätzen aus, weil es keinen Sprit für ihre Autos gibt. An den wenigen Tankstellen, die noch Benzin und Diesel verkaufen, bildeten sich lange Warteschlangen. In einigen Stadtteilen Athens gibt es in den Supermärkten kaum noch Obst und Gemüse.
Appell der Tourismusbetriebe
In einem emotionalen Appell riefen die Verbände der drei größten griechischen Touristeninseln Kreta, Korfu und Rhodos die Regierung auf, dringend etwas zu unternehmen: "Wenn diese Situation weitere 24 Stunden anhält, werden wir unsere Arbeit einstellen. Wir gehen in Richtung eines Bankrotts. Es ist der Gnadenschuss (für den Tourismus)", hieß es in der Erklärung der Verbände. Auch die Industrie litt zunehmend unter den Engpässen.
Protest gegen EU-Vorgabe
Die Eigentümer und Fahrer der rund 30.000 Tank- und Lastwagen Griechenlands protestieren gegen die von der Europäischen Union (EU) verordnete sogenannte Öffnung geschlossener Berufe. Eine Lizenz für einen Last- oder Tankwagen kostet in Griechenland je nach Größe des Wagens bis zu 300 000 Euro. Lizenzen sind seit fast 40 Jahren in Griechenland nicht mehr ausgegeben worden. Aus diesem Grund steigt ihr Wert immer mehr. Dies soll nach einem Gesetzesentwurf in den nächsten drei Jahren stufenweise durch die Ausgabe neuer Lizenzen geändert werden.