Verlangen die Grünen

In Österreich geborene Babys einbürgern

Ausländerkinder, die in Österreich geboren werden und deren Eltern sich legal im Land aufhalten, sollen gleich mit der Geburt die österreichische Staatsbürgerschaft bekommen. Das fordern die Grünen.

Morgenjournal, 02.08.2010

Wie in USA und Deutschland

Die Vereinigten Staaten haben es, aber auch Deutschland und andere europäische Staaten: das sogenannte Ius Solis - das Geburtsortsprinzip bei der Zuerkennung der Staatsbürgerschaft. Österreich kennt derzeit nur das Abstammungs-Prinzip, sprich: die Staatsbürgerschaft der Kinder richtet sich nach jener der Eltern. Für die stellvertretende Grüne Bundessprecherin Maria Vassilakou ist das nicht mehr zeitgemäß.

11.000 im Vorjahr

Ziemlich genau 11.000 Babys waren im Jahr 2009 betroffen, so Vassilakou. Diese Kinder müssten nach den Vorstellungen der Grünen eigentlich Österreicher sein, sind es aber nicht. Und das sei nicht fair, sagt Vassilakou. Man mache die Kinder von der finanziellen Lage der Eltern und deren Arbeit abhängig.

Keine Zwei-Klassen-Kinder

So würden noch einmal zwei Klassen von Kindern geschaffen mit allen Folgen und Nachteilen für die nicht eingebürgerten. Und Vassilakou noch einmal mit einem Seitenhieb auf Innenministerin Fekter, die - Zitat Fekter - gegen Analphabeten aus irgendwelchen Bergdörfern Stimmung macht. In Österreich gebe es derzeit eine zynische Zuwanderungsdebatte, ausgeblendet würden aber die in Österreich geborenen Kinder, die nichts anderes als Österreicher seien.

Daher müsse man diese Kinder auch als Staatsbürger anerkennen und nicht zu Bürgern zweiter Klasse degradieren, so Vassilakou.