Ergibt Studie der Wirtschaftskammer

Gute Note für Umweltsituation

Österreichs Umweltsituation schneidet im internationalen Vergleich sehr gut ab. Das ergab eine Untersuchung der Wirtschaftskammer, die mehrere Studien miteinander verglichen hat. Österreich erreicht im Schnitt Platz zwei. Trotzdem werden die Kyoto-Ziele zur Reduktion der Treibhausgas-Emissionen in den nächsten Jahren nicht erreichen.

Mittagsjournal, 05.08.2010

Emissionen sogar gestiegen

Österreich wird an den Kyoto-Zielen scheitern, so die Erwartung der Wirtschaftskammer. Zwar hat man die Kohlendioxid-Emissionen hierzulande schon reduziert. Noch produziert Österreich aber fast jedes Jahr 18 Millionen Tonnen Kohlendioxid zu viel. Im ersten Halbjahr 2010 sind die Emissionen im Vergleich zum Vorjahr sogar gestiegen.

Kyoto-Ziel nicht erreicht

So schnell ist keine Verbesserung in Sicht, sagt Stephan Schwarzer, der die Umwelt- und Energieabteilung der Wirtschaftskammer leitet: das Kyoto-Ziel werde nicht erreicht werden können, weil es zwischen 2008 und 2010 große Überschreitungen gab und trotz aller Anstrengungen 2011 und 2012 immer noch der Zielwert nicht erreicht wird.

Trotzdem Platz zwei

Im internationalen Vergleich schneidet Österreich laut Wirtschaftskammer trotzdem gut ab. Die Wirtschaftskammer untersuchte mehrere Studien zur Umweltsituation in verschiedenen Ländern. Die Studien analysieren Faktoren, wie CO2-Emmissionen, aber auch Recyclingquoten oder effiziente Energienutzung.

Seit neun Jahren liegt Österreich immer wieder im Spitzenfeld. Aktuell wurde durchschnittlich der zweite Platz erreicht. Schwarzer sagt, es beziehe sich auf industriellen Umweltschutz, biologische Landwirtschaft und eine hohen Anteil erneuerbarer Energie im Energieverbrauch.

Industrie Spitzenreiter bei Ausstößen

So gut das Umweltmanagement in den Betrieben oder der Umweltschutz in der Industrie auch sein mag, gerade die Industrie und das produzierende Gewerbe stoßen laut dem jüngsten Klimaschutzbericht immer noch am meisten Treibhausgase aus. Laut Schwarzer gebe es in der Industrie aber keine Kapazitäten mehr, die Emissionen zu verringern. Spielräume gebe es aber im Gebäudesektor: dort sollten durch Sanierungen die Emissionen pro Jahr um drei Prozent reduziert werden.

Weitere Einsparungen nötig

Sparen könnte man vor allem durch effizienteres Heizen. Das sei laut Schwarzer aber noch sehr teuer, hier müsste die Politik mit Förderungen ansetzen.

Bis 2020 muss Österreich nämlich gemäß dem EU-Klima und Energiepaket die Treibhaus-Gas-Emissionen um 16 Prozent gegenüber dem Basisjahr 2005 verringern.