Gute Erfahrungen mit Kinderbeistand
Hilfe für Scheidungskinder
Justizministerin Claudia Bandion-Ortner zieht eine positive Bilanz des Projekts Kinderbeistand. Seit 1. Juli kann ein Richter bei eskalierenden Sorgerechtsstreitigkeiten einen solchen Beistand einsetzen, der während der Scheidung der Eltern die Interessen des Kindes vertritt. 19 mal ist das bisher geschehen.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 10.7.2010
Beistand vertritt Kind
Wenn Eltern bei einer Scheidung um das Kind streiten, erkundet ein speziell ausgebildeter Kinderbeistand, was das Kind möchte und vertritt dessen Interessen vor dem Gericht und dem Jugendamt. Seit etwas mehr als einem Monat ist diese Regelung in Kraft, sagt Justizministerin Claudia Bandion-Ortner. Derzeit gebe es 43 Kinderbeistände, die sich in 19 Fällen um 28 Kinder kümmern.
Eltern müssen zahlen
Bezahlen müssen den Kinderbeistand die Eltern, er betreut Kinder bis zum Alter von 14 Jahren, z.B. wenn sie sie nicht entscheiden können, ob sie bei der Mutter oder dem Vater leben wollen, sagt Irina Posteiner, die als Kinderbeistand einen 12jährigen Buben betreut hat. Es sei eine große Entlastung für Kinder, wenn sie eine unabhängige Vertrauensperson hätten, mit der sie sprechen können, so Posteiner: "und manche Kinder brauchen oft gar nicht mehr, als das.
Für gemeinsame Obsorge
Ein Kinderbeistand wirkt beruhigend auf die ohnehin angespannte Trennungssituation, sagt Justizministerin Claudia Bandion-Ortner, die auch an der von ihr favorisierten gemeinsamen Obsorge nach einer Scheidung festhält: "Studien haben belegt, dass eine gemeinsame Obsorge zusätzlich konfliktdeeskalierend ist und zu einer besseren Gesprächsbasis zwischen den Eltern führt."
Die SPÖ sieht das anders und ist nach wie vor gegen eine gemeinsame automatische Obsorge nach der Scheidung.