Versöhnungstreffen Chavez und Santos

Tauwetter Venezuela - Kolumbien

Die beiden Ländern haben ihren jüngsten Streit beendet und wollen wieder diplomatische Beziehungen aufnehmen. Das haben der Präsident Venezuelas, Hugo Chavez, und der neue Staatschef Kolumbiens, Juan Manuel Santos, bei ihrem Versöhnungstreffen in Kolumbien vereinbart.

Morgenjournal, 11.08.2010

"An Zukunft denken"

Zwei Leute, die viele Differenzen hatten, wollen nun das Blatt wenden, sagt Juan Manuel Santos beim gemeinsamen Auftritt mit Chavez: "Wir wollen an die Zukunft unserer Länder und Völker denken." Noch vor drei Wochen hatte Chavez Truppen an die Grenze zu Kolumbien ausrücken lassen, weil der damalige kolumbianische Präsident Uribe ihn beschuldigt hatte, kolumbianische FARC-Rebellen auf seinem Territorium zu beherbergen.

Wirtschaftliche Zwänge

Juan Manuel Santos war damals Verteidigungsminister in Uribes konservativer Regierung. Vor seiner Wahl zum Präsidenten hatte Chavez Santos noch als "eine Gefahr für die ganze Region" bezeichnet. Santos betont, er setze nun auf Kompromiss statt Konfrontation mit Venezuela. Die bald zwei Jahre währende Feindschaft zwischen den beiden südamerikanischen Nachbarn hat den gemeinsamen Handel um 70 Prozent schrumpfen lassen.

Symbolträchtiger Schauplatz

Wie gewohnt überschwänglich preist Chavez den neuen Kurs: "Es lebe der Frieden", so Chavez in Santa Marta, einem symbolträchtigen Ort, wo der südamerikanische Unabhängigkeitskämpfer und Chavez' großer Held, Simon Bolivar, vor 180 Jahren gestorben ist. Bolivar wird sowohl in Kolumbien als auch in Venezuela als Nationalheld verehrt.