Eine Million Österreicher sind "extrem fettleibig"

Diskriminierung von Adipositas-Kranken

Mehr als drei Millionen Menschen in Österreich sind übergewichtig, knapp eine Million sogar "extrem fettleibig", adipös genannt. Die betroffenen Personen werden in Österreich oft diskriminiert, sogar soziale Benachteiligungen müssen sie in Kauf nehmen.

Morgenjournal, 15.08.2010

Höhere Sozialversicherungsbeiträge?

Menschen die extrem fettleibig sind, haben es oft nicht leicht. Kritische Blicke und abwertende Bemerkungen, sind nur ein Teil dessen, was sich die betroffenen Personen gefallen lassen müssen. Dabei betrifft es jeden achten Österreicher. Seit kurzem erregt auch die Diskussion über höhere Sozialversicherungsbeiträge für adipöse Leute die Öffentlichkeit. Die widerspreche der heimischen Gesundheitspolitik, meint Stefan Moritz, Geschäftsführer vom Bundesverband der Physiotherapeuthen - Physio-Austria: "Diese Vorstöße in Richtung Sozialversicherungsbeiträge kann man nur als Zynismus beschreiben."

Vor allem Kinder gefährdet

Anstatt übergewichtige Menschen zu diskriminieren, wäre es sinnvoller konkrete Therapie- und Vorsorgekonzepte zu verwirklichen, so Moritz weiter. Vor allem Kinder seine besonders gefährdet: "Der zentrale Ansatzpunkt muss möglichst schon im frühen Kindesalter beginnen, weil viel Kinder schon von Adipositas betroffen sind und eine entsprechende Gegensteuerung erforderlich wäre." Ein einfacher Appell mehr Obst und Gemüse zu Essen reiche hier aber nicht aus: "Gezielte Programme müssen erarbeitet werden, damit man im Bereich der Körperwahrnehmung ansetzen kann." Fettleibigkeit besteht, wenn im Körper eine übermäßige Ansammlung von Körperfett herrscht. Ursachen können sowohl eine schlechte Ernährung oder mangelnde Bewegung, als auch genetisch schlechte Erbanlagen sein. Auch Stress, Einsamkeit oder Depression können zu Adipositas führen.

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