Ausbildung wichtiger als Kompetenzen
Häupl zurückhaltend in Lehrerdebatte
Der Wiener Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) hat sich in die aktuelle Lehrerdebatte eingeschaltet. Er plädiert für eine Reform, in der es um Bildungsinhalte und Lehrerausbildung gehen soll. In den aktuellen Streit um die Kompetenzen der Länder oder des Bundes im Lehrerwesen will er sich nicht einmischen.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 17.08.2010
Zeichen stehen auf Reform
Eine Reform des Schulwesens sei notwendig, sagt der Wiener Bürgermeister Michael Häupl, diese Erkenntnis sei aber nicht neu. Jegliche Reformvorhaben seien jahrzehntelang im Sande verlaufen - ohne Ergebnis.
Initiative der Landeshauptleute
Nun soll es den nächsten Anlauf für Änderungen im Schulwesen geben, sagt Michael Häupl und kündigt eine gemeinsame Initiative der Landeshauptleue bei der nächsten Konferenz an. Vor allem müssten die Mittel effizienter eingesetzt werden.
Bildung hat absoluten Vorrang
Zuerst gehe es um Bildungs-Inhalte, Lehrer-Ausbildung sowie Schulorganisation und erst danach um Lehrer-Kompetenzen. Für Micheal Häupl geht es um mehr Eigenverantwortung der Schulen, aber auch um mehr Mitsprache der Bundesländer. Die Bildungsinhalte würden dabei aber weiterhin vom Bund bestimmt. Bei den Schulorganisationsfragen sollten die Länder und Gemeinden in Zukunft mehr eingebunden werden, um den Unterschiedlichkeiten Rechnung zu tragen. Die Eigenständigkeit und Eigenverantwortlichkeit der Schulen sollten gleichzeitig gestärkt werden.
Kein Kommentar zu neuem Streit
In den aktuellen Streit zwischen Landeshauptmann Erwin Pröll von der ÖVP und Unterrichtsministerin Claudia Schmied von der SPÖ will sich Michael Häupl nicht wirklich einmischen, zeigt aber deutliches Verständnis für den Vorstoß seines Landeshauptmann-Kollegen. Es sei eine Reaktion auf das Verlangen gewesen, alle Lehrer dem Bund zu unterstellen. Er verstehe in dieser Frage aber beide Seiten.
Der Wiener Bürgermeister kündigt den nächsten Vorstoß für die bevorstehende Landeshauptleute-Konferenz im September an.