Je weniger Phytoplankton, umso weniger Stürme

Die Farbe des Meeres steuert Wirbelstürme

Die Farbe des Meeres - genauer: der Anteil von Phytoplankton und damit von Chlorophyll beeinflusst die Entstehung von Wirbelstürmen, Hurrikans, Taifunen, Zyklonen. Das zeigt eine Simulation von Meeresforschern der Wetter- und Ozeanografiebehörde der USA.

Aus dem Weltall betrachtet mögen Ozeane blau erscheinen, von Nahem sei Meerwasser eher grünlich - bedingt durch pflanzliches Plankton; genau darauf hat es das Meeresströmungslabor der US-Wetter- und Ozeanografie-Behörde NOAA abgesehen: überall dort, wo Meere weniger Phytoplankton enthalten (und damit weniger Chlorophyll, das Sonnenlicht in Energie umwandelt), sinke die Oberflächentemperatur und verändere die Luftströmungen, sodass sich weniger Wirbelstürme bilden.

Dazu wurden in einer Computersimulation zwei Szenarien für die subtropische Meeresströmung im Nord Pazifik verglichen. Einmal mit der tatsächlichen Plankton-Konzentration und einmal mit gar keinem Plankton.

In der Simulation zeigte sich, dass im Plankton-armen Szenario nahe der Philippen und Vietnam zwar um 20 Prozent mehr Wirbelstürme entstehen, im Süden Chinas, nahe Taiwan und Japan hingegen um 70 Prozent weniger.

Erst vor drei Wochen hatte eine andere Studie nachgewiesen, dass Phyto-Plankton in den vergangenen Jahrzehnten in den Weltmeeren massiv abgenommen hat. Ob die NOAA-Studie relevant für die rückblickende Analyse von Hurrikans und Taifunen der vergangenen Jahrzehnte sei - das wagen die Autoren nicht zu beantworten.

Service

Geophysical Fluid Dynamics Laboratory - Anand Gnanadesikan
US-Wetter- und Ozeanografie-Behörde - Ocean color can steer Pacific tropical cyclones
Ocean Science - Regional impacts of ocean color on tropical Pacific variability
New Scientist - Deep blue oceans spawn fewer tropical storms
Le Figaro - Le secret des ouragans dans la couleur des océans
Geophysical Fluid Dynamics Laboratory
American Geophysical Union

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