Wie wir geistig fit bleiben
Arbeit im Alter
Beim Europäischen Forum Alpbach geht es auch um Arbeit in der alternden Gesellschaft. Die Botschaft lautet, dass man durch eine positive Einstellung bis zu sieben Jahre Lebenszeit gewinnen könne. Dem entgegen steht jedoch die Feststellung, dass die Beteiligung der Älteren am Arbeitsmarkt abnimmt.
8. April 2017, 21:58
Zeit sinnvoll nutzen
30 Jahre Lebenserwartung haben wir allein in den vergangenen hundert Jahren gewonnen, rechnet die Alternsforscherin Ursula Staudinger von der Jacobs Universität Bremen vor. Sie plädiert dafür, diese Zeit besser zu nutzen. Viele hätten Sorge vor Vergesslichkeit im Alter und auch vor weniger Lernfähigkeit - doch einige Mechanismen widersprächen dem und beeinflussten die geistige Fitness, meint sie.
"Der erste Mechanismus ist, dass die geistige Leistungsfähigkeit von Generation zu Generation höher wird, seit wir diese messen können. Die zentralen Prozesse dazu sind erstens die Qualität der Ernährung in den ersten Lebensjahren, weil sie das Gehirnwachstum positiv beeinflusst, und zum Zweiten die flächendeckende Bildung und deren Qualitätssteigerung", so Staudinger.
Bewegung als wichtiger Faktor
Es sei durchaus möglich, das geistige Niveau zu erhöhen und den buchstäblichen Abbau zu verzögern, meint sie weiter: "Wir können ganz bewusste Trainingsmaßnahmen einsetzen - jeder einzelne für sich, in der Gesellschaft oder auch als Arbeitgeber: da kann man sich darüber Gedanken machen, wie man Arbeitsumwelten so gestaltet, damit diese kognitive Trainings- anstatt Abnutzungseffekte haben."
Besonders effektiv sei Bewegung - vor allem Ausdauertraining wie Schwimmen oder Nordic Walking, allerdings dreimal pro Woche 40 Minuten: Eine Studie an ihrer Universität habe nachgewiesen, dass körperliches Training das Gehirn verändert, es quasi biologisch verjüngt. Das Rad der Zeit wird dadurch gewissermaßen zurückgedreht.