Gleichzeitig wird Plan B umgesetzt
Chile: Rettungsbohrung beginnt
Die Bohrung des Rettungsschachtes für die seit dreieinhalb Wochen eingeschlossenen Bergarbeiter beginnt. Drei bis vier Monate wird es dauern bis der tonnenschwere Bohrer in 700 Metern Tiefe ankommt. Den 33 eingeschlossenen Bergarbeitern geht es den Umständen entsprechend gut. Sie hatten erstmals die Möglichkeit mit ihren Familien zu sprechen.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 30.08.2010
Erstmals mit Familien gesprochen
La Paloma, die Taube, so nennen die Bergleute die kleine Versorgungsröhre durch die sie mit der Außenwelt verbunden sind. Neben Kleidung, Wasser und Nahrung wurde eine Telefonleitung verlegt, durch die sie mit ihren Familien sprechen konnten.
Bis zu 4000 Tonnen Geröll
An der Oberfläche ist der 29 Tonnen schwere australische Riesenbohrer in Stellung gebracht worden. Heute Nachmittag soll die Bohrung beginnen. Der Chefingenieur der Rettungsarbeiten, Andres Sougarret, erklärte, dass während der Arbeiten die Männer in der Tiefe das hinab fallende Geröll zur Seite räumen müssen: "Sie werden dazu in Schichten rund um die Uhr arbeiten und 3.000 bis 4.000 Tonnen Steine abtransportieren."
Es gibt auch einen Plan B sagt Chefgeologe Miguel Fortes: "Eine zweite Bohrung an einer 100 Meter entfernten Stelle soll existierende Stollen nutzen um schon nach zwei Monaten die eingeschlossenen Bergleute zu erreichen."
Mittagsjournal, 30.08.2010
Julio Segador
Infektionen zwangen zu Übersiedlung
Die Bergleute sind am Wochenende übersiedelt. Sie befinden sich 300 Meter tiefer in der Mine an einer Stelle im Schacht, in der es kühler und trockener ist als in dem Notraum. In diesen hatten sie sich nach dem Einsturz der Mine geflüchtet. Laut Bergbauminister Golborne war der Umzug dringend nötig, da einige der Bergleute in dem heißen, feuchten Notschacht Geschwüre und Pilzinfektionen entwickelt hatten.