Obama redet beiden ins Gewissen
Netanjahu - Abbas in Washington
Nach zwei Jahren Unterbrechung gibt es heute wieder direkte Gespräche zwischen maßgeblichen Politikern Israels und Vertretern der Palästinenser. In Washington versuchen die Amerikaner als Vermittler zwischen Israelis und Palästinensern aufzutreten - ein Vorhaben, an dem schon so manche US-Regierung gescheitert ist.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 02.09.2010
Einzelgespräche am Vortag
Den ganzen Tag über nahm sich US-Präsident Obama am Mittwoch Zeit, mit den Akteuren einzeln zu sprechen. Zuerst widmete er sich Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, danach dem Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmoud Abbas. Beobachter auf der ganzen Welt geben den Verhandlungen wenig Chancen, und auch Präsident Obama räumte die Grenzen der amerikanischen Möglichkeiten ein: "Wir können es nicht mehr wollen als die Beteiligten selbst, wir können keine Lösung verordnen", sagt Obama.
Appell beim Dinner
Neben Netanjahu und Abbas waren auch der ägyptische Staatspräsident Mubarak und der jordanische König Abdullah bei Obama im Weißen Haus – sowohl am Nachmittag als auch bei einem abendlichen Dinner, das Obama für seine Gäste gab. Dabei erinnerte Obama alle Beteiligten daran, dass sie die Nachkommen großer Männer seien, die sich für den Frieden in der Region bemüht hätten. "Sie sind die Erben von Staatsmännern wie Begin und Sadat und Rabin und König Hussein", sagt Obama. "Diese sahen die Welt wie sie ist, hatten aber auch eine Vorstellung davon, wie sie sein sollte."
Direkte Gespräche
Die Hürden für Israelis und Palästinenser sind vielfältig und gravierend: Die jüngsten Angriffe der Palästinenser aus dem Gazastreifen drohten das Gesprächsklima schon vor Beginn der Verhandlungen zu zerstören, ganz zu schweigen von der beharrlichen israelischen Weigerung, den Siedlungsbau im Westjordanland zu beenden. Gestern also Einzelgespräche im Weißen Haus, heute Direktgespräche im US-Außenministerium.
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