135 Millionen Wahlberechtigte

Wird erstmals Frau Präsidentin Brasiliens?

In Brasilien haben heute die Präsidentschaftswahlen begonnen. 135 Millionen Wahlberechtigte sollen einen Nachfolger oder Nachfolgerin für Präsidenten Luiz Inacio Lula da Silva wählen. Beste Chancen hat seine Ex-Kabinettschefin Dilma Rouseff. Faktisch chancenlos dürfte der Konservative Jose Serra sein.

Lula darf nicht mehr antreten

In Brasilien haben am Sonntag Präsidentschaftswahlen begonnen. Die ersten der über 135 Millionen Wahlberechtigten gaben auf der Atlantikinsel Fernando de Noronha rund 350 Kilometer östlich des brasilianischen Festlandes ihre Stimme ab, wo die Wahl wegen der unterschiedlichen Zeitzonen des Landes eine Stunde früher begann. Die Brasilianer bestimmen am Sonntag einen Nachfolger für Präsident Luiz Inacio Lula da Silva, der nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten darf.

Zweiter Wahlgang wäre am 31. Oktober

Letzte Umfragen zeigten seine Favoritin und Ex-Kabinettschefin Dilma Rousseff deutlich vor ihrem konservativen Herausforderer, Sao Paulos Ex-Gouverneur Jose Serra. Mit Spannung wird erwartet, ob die 62-Jährige die erforderliche Mehrheit von über 50 Prozent der gültigen Wählerstimmen schon im ersten Wahlgang schafft, oder ob sie am 31. Oktober in die Stichwahl muss. Die Tochter eines bulgarischen Einwanderers wäre die erste Präsidentin Brasiliens.

Zugleich Parlamentswahlen

Das letzten Wahllokale schließen im Norden des Landes um 23.00 (MESZ). Das Ergebnis wird noch in der Nacht auf Montag (07.00 Uhr MESZ) erwartet. Von den insgesamt neun Präsidentschaftskandidaten kann neben Rousseff und Serra nur Ex-Umweltministerin Marina Silva mit einem zweistelligen Ergebnis rechnen. Gewählt werden am Sonntag zudem alle 513 Abgeordneten des Bundesparlamentes, 54 von 81 Senatoren, alle Gouverneure der 26 Bundesstaaten und des Hauptstadt-Distriktes Brasilia und alle Regionalparlamente.