Häupl: "Das kann ich nicht"
Strache will mitregieren
Nach dem Verlust der absoluten Mehrheit muss SPÖ-Bürgermeister Michael Häupl einen Koalitionspartner für die Wiener Stadtregierung suchen. FPÖ-Chef Strache meldet den Anspruch an mitzuregieren. Häupl weist das zurück.
8. April 2017, 21:58
Häupl: Nicht mit der FPÖ
Der Kurzkommentar des Wiener-SPÖ-Chefs und Bürgermeisters Michael Häupl zum Ergebnis: "Bedauerlich". Offensichtlich sei es nicht gelungen die SPÖ-Wähler zu mobilisieren. Die Sozialfrage sei offenbar nicht so im Vordergrund gestanden, so Häupl. Nach dem so gut wie sicheren Verlust der absoluten Mehrheit muss sich der Bürgermeister um die Bildung einer Koalitionsregierung im Rathaus bemühen. Häupl will noch in dieser Woche mit allen Parteien sprechen, kündigte er noch am Wahlabend an. "Ich werde im Besonderen sondieren mit den Grünen und der Volkspartei." Eine Koalition mit der FPÖ schließt Häupl aber aus: "Die parlamentarische ist eine völlig normale, aber eine Regierungszusammenarbeit mit der FPÖ - tut mir leid, das kann ich nicht."
Michael Häupl (SPÖ)
Strache: Verantwortung für die Stadt
Doch FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache will aufgrund des deutlichen Stimmen- und Mandatsgewinns nicht in der Opposition des Wiener Stadtparlaments bleiben. Strache wertet das voraussichtliche Ergebnis als "Absage der Wähler an eine Arroganz der Macht". Man wolle, dass die FPÖ ernstgenommen werde und mit ihr ernsthafte Gespräche über eine Zusammenarbeit geführt würden. Die Wähler wollten nicht die ÖVP oder die Grünen "als Trittbrettfahrer der SPÖ und Häupls in Wien". Er strebe Verantwortung für diese Stadt an, so Strache.
Heinz-Christian Strache (FPÖ)
Marek: Kein Rücktritt
Enttäuscht hat sich ÖVP-Spitzenkandidatin Christine Marek am Sonntag über das Resultat der ersten Hochrechnung für die Wien-Wahl gezeigt. Es sei ein "ernüchterndes Ergebnis", das sich nicht wegleugnen lasse, erklärte die Landesparteiobfrau im ORF. Sie hofft allerdings auf einen Zugewinn für die Volkspartei durch die Wahlkarten. An Rücktritt denke sie jedenfalls nicht: Die kommenden fünf Jahre werde sie mit "absolutem Engagement" weiterarbeiten.
Christine Marek (ÖVP)
Grüne hoffen auf SPÖ-Gespräch
Auch die Grüne Spitzenkandidatin Maria Vassilakou hofft noch auf die Wahlkartenwähler. Was eine mögliche Regierungsbeteiligung der Grünen betrifft, sagt Vassilakou, es liege nun an der SPÖ zu sagen, welchen Weg sie gehen möchte. Sie hoffe jedenfalls auf einen Schritt in Richtung mehr Weltoffenheit.
Maria Vassilakou (Grüne)
Sonnleitner: "Stimmen verdoppelt"
Auch wenn das BZÖ den Einzug in den Wiener Gemeinderat verfehlt, ist Spitzenkandidat Walter Sonnleitner positiv gestimmt: Immerhin habe man habe die Zahl der Stimmen verdoppelt. Das zweite sei auch der Einzug in die Bezirksvertretungen. Dass nicht mehr geklappt hat, führt er auf die "Materialschlacht" der Konkurrenten zurück.
Walter Sonnleitner (BZÖ)
Übersicht
- Wien-Wahl 2010