Budget durchgehend heftig kritisiert

Caritas: Unsoziale Treffsicherheit

Während die Wirtschaftsforschungsinstitute den Budgetbeschluss zurückhaltend, aber dennoch nicht ohne Wohlwollen beurteilen, fallen die Stellungnahmen der von den Budgetbeschlüssen kräftiger aus, zumeist negativ. Besonders Familien seien in vielfältiger Weise betroffen.

Abendjournal, 24.10.2010

Familienbeihilfe nur mehr bis 24

Die Mineralölsteuer wird erhöht: Die Autofahrerklubs sehen darin einen Anschlag auf die Autofahrer, der auch nicht durch das höhere Pendlerpauschale ausgeglichen werden könne. Die Familienbeihilfe gibt es nur mehr bis 24, die 13. Familienbeihilfe nur mehr fürs Pflichtschulalter: "Eine schwere Enttäuschung" formuliert der Katholische Familienverband, "Frechheit", ruft gar die Hochschülerschaft, während - a propos Unis, Rektorensprecher Sünkel sich über das zugesagte Zusatzgeld freut.

Pensionen nicht ordentlich reformiert

Beim Pflegegeld werden die Zugangskriterien strenger als bisher: Caritas-Chef Küberl meint, die Regierung müsse aufpassen, dass nicht aus sozialer Treffsicherheit unsoziale Treffsicherheit wird. Bei den Pensionen wird für Neupensionisten die Wartezeit bis zu ersten Erhöhung wieder eingeführt. Insgesamt aber zu wenig, meint der Chef der Jungen ÖVP, Kurz. Weil das Pensionssystem nicht ordentlich reformiert werden, zahlten junge Menschen und Familien drauf.

Steuer auf Aktiengewinne

Flugtickets bekommen eine Zusatzgebühr, Austrian Airlines vermuten, dass Passagiere vermehrt außerhalb Österreichs starten und landen. Von Aktiengewinnen muss man in Zukunft immer Steuer zahlen, eine bittere Pille, mit der man aber leben könne, sagt Wilhelm Rasinger vom Interessenverband für Anleger.