Wiener ÖVP "fit machen"

Marek: Wechsel "absolut freiwillig"

Familienstaatssekretärin Christine Marek (ÖVP) verlässt die Regierung und wird ÖVP-Klubobfrau im Wiener Gemeinderat. Im Ö1 Mittagsjournal-Interview bezeichnet sie den Schritt als völlig freiwillig und begründet ihn mit der Absicht, die ÖVP in Wien auf die Nationalratswahl 2013 vorzubereiten.

"Breites bürgerliches Potenzial"

Familienstaatssekretärin Christine Marek (ÖVP) im Mittagsjournal-Interview am 08.11.2010 mit

"Kampagnenfähig werden"

Marek will die ÖVP Wien für die Nationalratswahl 2013 fit machen, wie sie sagt. "Hier müssen wir wieder kampagnenfähig werden", so Marek. Für die Wahlniederlage am 10. Oktober seien viele Faktoren verantwortlich. Sie sei aber überzeugt, dass es in Wien ein breites bürgerliches Potenzial gebe.

Konstruktive Vorschläge

Marek versichert, dass der Wechsel absolut freiwillig geschehe. Parteichef Josef Pröll habe keinerlei Druck ausgeübt und ihr die Entscheidung völlig frei gestellt. Als Arbeitsschwerpunkt für das Amt der Klubchefin der kleineren Oppositionspartei im Wiener Gemeinderat nennt Marek die Fragen der Integration, der Leistungsgerechtigkeit und des Bildungssystems. Dafür werde man konstruktive Vorschläge machen.

Über Nachfolge entscheidet Pröll

Was ihre Nachfolgerin als Familienstaatssekretärin betrifft, will sich Marek auf eine Empfehlung festlegen. Die in Spekulationen genannte Tiroler Tourismus-Fachfrau Martha Schulz sei eine "durchaus kompetente starke Frau". Die Entscheidung sei aber die Sache von Vizekanzler Pröll.

Karrierewechsel

Mit Marek verliert die ÖVP auf Bundesebene ein liberales Aushängeschild. Einkommensabhängiges Kindergeld und verpflichtendes Gratis-Kindergartenjahr für alle Fünfjährigen sind zwei Maßnahmen, die unter Mareks Amtszeit umgesetzt wurden. Seit einem Jahr ist sie auch Parteiobfrau der Wiener ÖVP. Bei der Gemeinderatswahl vor einem Monat, bei der sie als Spitzenkandidatin antrat, musste sie eine schmerzhafte Niederlage hinnehmen. Die ÖVP verlor fast fünf Prozentpunkte und hält jetzt bei 14 Prozent der Stimmen.

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  • Wien-Wahl 2010