Rede im indischen Parlament

Obama für UN-Sitz Indiens

US-Präsident Obama beschließt seinen dreitägigen Besuch in Indien mit einer Rede im Indischen Parlament. Er verspricht Indien eine gestärkte Partnerschaft auf wirtschaftlicher und politischer Ebene und setzt sich sogar für einen permanenten Sitz Indiens im UNO-Sicherheitsrat ein.

Abendjournal 08.11.2010

Obama lobt Indien

US-Präsident Obama streut den Indern in seiner Rede lauter Rosen. Die größte Demokratie der Welt habe sich in nur einer Generation zu einem Weltführer und leuchtenden Vorbild für andere Staaten entwickelt, sagt er, Indien sein kein aufsteigendes Land, sondern sei bereits aufgestiegen.

Indiens Wunsch nach ständigem UN-Sitz

Die USA und Indien stünden nun Seite an Seite als gleichberechtigte Partner. In der neuen Weltordnung nehme Indien einen wichtigen Platz ein, wirtschaftlich und politisch. Dieser Platz solle durch einen ständigen Sitz im UNO Sicherheitsrat bestätigt werden, sagt Obama und erntet damit im Parlament großen Applaus, während seine anderen Bemerkungen eher zurückhaltend aufgenommen werden.

Obama gilt als zu Pakistan-freundlich

Es ist ein schwieriges Publikum für Obama, denn er gilt den Indern als zu Pakistan-freundlich. Sie finden, er lasse sich von der pakistanischen Regierung an der Nase herumführen, die gerne amerikanisches Geld annimmt, aber die Terroristen im eigenen Land insgeheim unterstützt, die ja auch für den Anschlag in Mumbai vor zwei Jahren verantwortlich waren.

Großgeschäfte um zehn Milliarden Dollar

Obama muss in seiner Rede auf jeden Fall auch sagen, dass terroristische Schutzzonen in Pakistan inakzeptabel sind. Dafür erntet er ein zweites Mal großen Applaus. Im Allgemeinen hat sich Obama in Indien als freundlicher Partner präsentiert, der Geschäftskontakte ausbauen will. Er hat 200 Wirtschaftsleute mitgebracht und Großgeschäfte im Wert von zehn Milliarden Dollar abgeschlossen.