Zahlen nach oben korrigiert
Schulden noch höher
Griechenland hat noch höhere Schulden als befürchtet. Die Zahlen für das Jahr 2009 wurden nach oben korrigiert. Das Defizit liegt nun bei 15,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts - der Spitzenwert in der EU. Auch für heuer wurden die Defizitprognosen erhöht.
8. April 2017, 21:58
Mehr Schulden als angenommen
Die europäische Statistikbehörde Eurostat hat am Montag mit Verspätung die Zahlen zum griechischen Schuldenstand veröffentlicht. Griechenland wird demnach in diesem Jahr deutlich mehr Schulden machen als bisher angenommen. Das Staatsdefizit werde voraussichtlich 9,4 Prozent betragen, teilte die Regierung in Athen am Montag mit. Bislang hatte Griechenland ein Defizitziel von 8,1 Prozent ausgegeben. Dieses ist auch Grundlage für die Vereinbarungen mit Europäischer Union und Internationalem Währungsfonds über Milliardenhilfen für Athen.
Höher als gemeldet
Grund für die höheren Defizitzahlen für dieses Jahr ist eine ebenfalls deutliche Korrektur der Zahlen zur Neuverschuldung 2009. Demnach betrug das Defizit im vergangenen Jahr 15,4 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Im April hatte Griechenland noch eine Neuverschuldung von 13,6 Prozent für 2009 vermeldet. Da das Defizit dieses Jahres sich aus einer Senkung der Neuverschuldung im Vergleich zum Vorjahr definierte, stiegen auch die diesjährigen Zahlen.
Korrektur nach Besuchen in Athen
Außerdem kletterte auch der gesamte Schuldenstand Griechenlands auf 126,8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts, das ist weit mehr die bisher bekannten 115,1 Prozent. Die neuen Zahlen von Eurostat kamen nicht überraschend. Seit Wochen wurde in der griechischen Presse darüber berichtet. Eurostat hatte bereits im April Vorbehalte gegenüber den griechischen Zahlen geäußert. Grund waren Unsicherheiten beim Überschuss der Sozialversicherung. Es gab mehrere Besuche von Eurostat in Athen. Auch die Defizit- und Schuldenzahlen der Jahre 2006 bis 2008 wurden nachträglich nach oben korrigiert.