Anstieg 2011
UNO: Neue Preisspirale bei Nahrungsmitteln
Als im Jahr 2008 die Rohstoffpreise dramatisch angestiegen sind, haben das die Konsumenten in Österreich vor allem durch höhere Lebensmittelpreise gespürt. Für Menschen in den Entwicklungsländern hat das aber oft den Hungertod bedeutet. In ihrem neu veröffentlichten Bericht hat die UNO Agrarorganisation FAO vor einer Wiederholung der Entwicklung gewarnt.
8. April 2017, 21:58
Anstieg um 60 Prozent
Wenn die Entwicklung in den kommenden Monaten so weiter geht, dann werden wir wieder vor der gleichen Situation stehen wie 2008, warnt Abdolrezza Abassian von der FAO: "Die Preise sind schon 40 bis 60 Prozent über jenen des Vorjahres. Für arme Länder ist es ein großes Problem um diese Preise auf dem Weltmarkt zu kaufen."
Naturkatastrophen und Brände
Am dramatischten ist der Zuckerpreis in die Höhe gegangen – dieser steht bei einem 30 Jahre Hoch. Aber auch die Preise für Weizen und Reis steigen und steigen: "Als wir unsere ersten Vorhersagen über die Ernte 2010, 2011 gemacht haben konnten wir noch von einer Steigerung der Weltweizenproduktion von zwei Prozent ausgehen. Doch nach der Trockenheit in Russland und den Überschwemmungen in der EU und in Kanada müssen wir von einem Minus in der Produktion ausgehen."
Biosprit als Damoklesschwert
In diesem Jahr konnten die Preisanstiege noch abgefedert werden – weil nach der Krise 2008 Lagerbestände aufgebaut worden sind. Doch diese sind bald erschöpft warnt die FAO. Zumindest 30 Länder sind von den steigenden Preisen soweit betroffen, dass die Ernährung der Bevölkerung nicht mehr lange garantiert werden kann.
Die Lösung kann nur der verstärkte Anbau von Pflanzen für die Lebensmittelerzeugung sein. Allerdings seien viele Bauern in den vergangenen Jahren auf die lukrativeren Pflanzen für die Biosprit-Erzeugung umgestiegen.