"Spiegel": Extremist soll Polizei informiert haben

Anschlag auf Berliner Reichstag?

Terroristen der al-Kaida sollen einen Anschlag auf den Reichstag in Berlin planen. Das berichtet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Das Terrorkommando will angeblich im Februar oder März Geiseln nehmen und ein Blutbad anrichten. Der Informant soll Mitglied der islamistischen Terrorszene sein. Er will aussteigen und hat sich an das deutsche Bundeskriminalamt gewandt.

Reichstagsgebäude beliebtes Touristenziel

Von einem möglichen Sturmangriff auf das Herz der Demokratie schreibt der "Spiegel" in seinem Online-Dienst. Das Magazin hat, wie es heißt, erfahren, was der unmittelbare Anlass für die Terrorwarnung des deutschen Innenministers Thomas de Maizière in dieser Woche war. Demnach soll ein Islamist, der aus der Szene aussteigen will, vom Ausland aus mehrmals mit dem deutschen Bundeskriminalamt telefoniert haben, um vor einem geplanten Anschlag auf das Reichstagsgebäude in Berlin zu warnen. Dieses Gebäude, mitten im Berliner Regierungsviertel, ist der Sitz des deutschen Bundestages und auch als Touristenziel weitum bekannt. Vor allem die gläserne Kuppel, die dem Gebäude nach der deutschen Vereinigung aufgesetzt wurde, gilt als beliebter Aussichtspunkt.

Anschlag mit Geiselnahme und Blutbad

Die Sicherheitsvorkehrungen rund um den Reichstag waren schon Mitte der Woche verstärkt worden. Das angebliche Szenario, von dem der Informant berichtet haben soll, sieht, dem Spiegel zufolge, so aus, dass zwei Terroristen sich schon als eine Art Vorauskommando in Berlin befinden sollen und dass vier weitere noch auf dem Weg sein sollen. Der Anschlag selbst sei für Februar oder März geplant, heißt es, und zwar ein Form von Geiselnahmen und eines Blutbades, mit Hilfe von Schusswaffen.

Zweites Terrorkomplott geplant

Es wäre ein ähnliches Szenario wie bei einer Serie von Anschlägen im indischen Mumbai, dem früheren Bombay, vor zwei Jahren. Vor einem solchen Szenario hatte Deutschlands Innenminister bereits gewarnt. Unabhängig davon ist auch noch von einem zweiten Terrorkomplott einer schiitisch-indischen Gruppe die Rede, mit Tätern, die Ende November nach Deutschland einsickern sollen. Dem "Spiegel" zufolge sind die Geheimdienst aber in diesem zweiten Fall noch uneins darüber, wie ernst die Hinweise tatsächlich zu nehmen sind.

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Der Spiegel