Ministerium und Unternehmen

"Pakt für Energieeffizienz"

Der Energieverbrauch in Österreich soll in den nächsten zehn Jahren sinken, indem Energie effizienter genutzt wird. Um dafür ein Bewusstsein zu schaffen, hat Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) letzte Woche mit den Chefs von vier Unternehmen hat er einen Pakt für Energie-Effizienz unterzeichnet.

Vier Unterzeichner

Innerhalb der Europäischen Union müssen bis zum Jahr 2020 20 Prozent an Energie eingespart werden. Österreich hat sich zum Ziel gesetzt, den Energieverbrauch bis dahin auf dem Niveau von 2005 festzuschreiben. Um das zu erreichen, müsse Energie effizienter genutzt werden, sagt Mitterlehner. Um ein Bewusstsein für dieses Ziel zu schaffen, hat Mitterlehner den "Pakt für Energieeffizienz" ins Leben gerufen. Vorerst haben ihn vier Unternehmen unterzeichnet, nämlich der Verbund, Siemens, Philips und der Handelskonzern REWE. Sie würden Energiesparkonzepte ausarbeiten und umsetzen, so Mitterlehner. Das reiche vom Einkauf bis hin zum Einsatz von LED-Lampen.

Aufmerksamkeit schaffen

Verbund-Chef Wolfgang Anzengruber sieht den Pakt als einen ersten Schritt, um Aufmerksamkeit zu erreichen. Mitterlehner wünscht sich, dass sich möglichst viele Unternehmen dem Pakt anschließen und Energiesparprojekte ausarbeiten. Diese sollen dann nächstes Jahr in einer großen Kampagne der breiten Öffentlichkeit vorgestellt werden.

Der Pakt sei jedenfalls mehr als nur Image-Pflege, sagt Anzengruber. SO habe der Verbund in den nächsten Jahren 110 Millionen Euro an Investitionen in Effizienzsteigerung geplant - um mit den bestehenden Anlagen mehr Energie zu erzeugen.

WIFO: Zielvorgaben nötig

Skeptisch ist die Energieexpertin des Wirtschaftsforschungsinstitutes (WIFO), Angela Köppl. Freiwillige Vereinbarungen wie der Pakt für Energie-Effizienz allein reichten nicht aus. Denn ganz wesentliche Bereiche seien der Verkehr und die Gebäude. Laut Köppl sind verbindliche Zielvorgaben notwendig, die je nach Branche und Unternehmen unterschiedlich sein müssten.