Hoffnung auf klare Verhältnisse

Wahl soll Krise beenden

In der Republik Moldau wird heute ein neues Parlament gewählt. Das ärmste Land Europas steckt seit zwei Jahren in einer schweren politischen Krise, die Wahlen sollen den politischen Stillstand beenden.

Morgenjournal, 28.11.2010

Pro EU oder pro Russland

Es ist die dritte Parlamentswahl in weniger als zwei Jahren - und diesmal soll es endlich eine klare Mehrheit geben. Zur Zeit regiert eine Vier-Parteien-Koalition, die das Land näher an die Europäischen Union führen will. Die oppositionellen Kommunisten gelten als pro-russisch, haben aber in den Beziehungen zu Moskau fast ebenso viele Probleme wie die aktuelle Regierung.

Gespannte Lage

Grund für die vorgezogenen Neuwahlen ist, dass es im Parlament keine ausreichende Mehrheit für die Wahl eines Präsidenten gibt - dafür sind 61 der 101 Abgeordneten nötig. Vor den letzten Wahlen gab es in der Hauptstadt Chisinau außerdem blutige Straßenunruhen.

Völlig verarmt

2,6 Millionen Menschen sind wahlberechtigt, der Wahlausgang ist völlig offen. Nach dem Zerfall der Sowjetunion ist Moldawien völlig verarmt, wichtigste Einnahmequelle des Staates sind die Überweisungen von Gastarbeitern, die im Ausland arbeiten.