OECD zweifelt an Aussagekraft

PISA-Test nur mit Vorbehalt

Die Ergebnisse des PISA-Schülertests 2009, die am 7. Dezember veröffentlicht werden sollen, sorgen schon jetzt für Aufregung. Zum einen heißt es, Österreichs 15-Jährige würden diesmal deutlich schlechter abschneiden als zuletzt. Und nun hat auch noch die OECD, die die PISA-Tests durchführt, angekündigt, die Österreich-Ergebnisse sollen nur mit Vorbehalt veröffentlicht werden.

Morgenjournal, 02.12.2010

Boykott während dem Test

Hintergrund für den Vorbehalt der PISA-Verantwortlichen ist ein teilweise befolgter Boykottaufruf im Vorjahr, während die PISA-Tests in den Schulen durchgeführt wurden. Laut Claudia Schreiner vom PISA-Zentrum für Österreich konnten daher die Fragebögen von insgesamt acht Schulen und mehr als 200 Schülern überhaupt nicht ausgewertet werden. Auf das Gesamtergebnis habe das aber keinen Einfluss gehabt, sagt Schreiner.

Leseschwäche bleibt dramatisch

Mit anderen Worten: nach Ansicht der OECD dürfen die Österreich-Ergebnisse jedenfalls nicht mit früheren Ergebnissen aus Österreich verglichen werden. Dass der PISA-Test insgesamt eher schlecht ausgefallen sei, wird vielfach behauptet. Schreiner gibt natürlich auch keine Details bekannt, aber man müsse die Ergebnisse der letzten Jahre beachten. PISA 2003 ergab 22 Prozent Risikoschüler im Lesen, hier seien 2 oder 3 Prozent mehr oder weniger sei nicht relevant, hier müsse etwas grundsätzlich getan werden.

Verbesserung nicht in Sicht

Eine Verbesserung im PISA-Test ist demnach jedenfalls nicht zu erwarten. Ob daran tatsächlich etwa mangelnde Motivation von Schülern und Schülerinnen mitschuld ist, weil die Stimmung in den Schulen insgesamt negativ war, wie die OECD schreibt, ist wohl kaum nachzuvollziehen.