Architektur zum Auf- und Abbauen

Temporäre Bauten für die Ewigkeit

Gerade in der Kalten Jahreszeit, wenn Schanigärten geschlossen sind und somit im öffentlichen Raum mehr Platz ist, werden sie überall aufgestellt: Punschhütten und Adventstände. Was können diese Hütten mit manchen Kunsthallen, Bierzelten und Ausstellungspavillons gemeinsam haben?

Kulturjournal, 03.12.10

Sie können auf- und abgebaut werden, sind Architektur auf Zeit, also temporäre Architektur. Qualitäten, die beim Bauen auf Zeit entwickelt werden, finden unmittelbaren Eingang in jene Architektur, die bleiben soll. Und umgekehrt werden manche temporäre Bauten so geschätzt, dass sie für die Ewigkeit umgerüstet werden.

Ein aktuelles Beispiel wäre etwa die kürzlich demontierte Temporäre Kunsthalle in Berlin, entworfen von Adolf Krischanitz, die in Wien wieder aufgebaut werden soll - einen Steinwurf entfernt vom sogenannten 20er Haus. Dieses steht kurz vor seiner Neueröffnung als Museum, war aber eigentlich nur als temporäres Gebäude gedacht. Karl Schwanzer hatte es als Pavillon für die Weltausstellung in Brüssel gebaut – nun wird es für die Ewigkeit umgerüstet. Übrigens ebenfalls vom Büro Krischanitz.

Überhaupt sind Weltausstellungen wichtige Laboratorien für Architektur: Leistungsschauen des Fortschritts, auf denen jedes Land seine Zukunftstauglichkeit zur Schau stellen konnte.

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