Möglicher Bürgerkrieg nach Wahl

Elfenbeinküste: Franzosen sollen Land verlassen

Knapp vier Wochen nach der Präsidentenwahl im westafrikanischen Staat Cote d'Ivoire, ehemals Elfenbeinküste, hat Frankreich alle Landsleute in der früheren Kolonie dazu aufgerufen, das Land zu verlassen. Aber auch andere EU-Staaten und die USA haben den Druck auf Wahlverlierer Gbagbo erhöht.

Abendjournal, 22.12.2010

Vorsichtsmaßnahme der Franzosen

Es leben an die 15.000 Franzosen in Côte d'Ivoire, die französische Regierung hat sie dazu aufgerufen das Land zu verlassen. Nach dem Ministerrat hat Regierungssprecher Francois Baroin betont es handle sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme: "Es ist unbestritten, dass wir besorgt sind. Es hat schon mehrere dutzend Tote gegeben. Die Franzosen sind nicht direkt in Gefahr, aber es ist besser sie dazu aufzurufen solange sie es noch nicht sind"

Einreiseverbot für Gbabo

Sowohl Frankreich als auch die USA und andere EU-Länder haben ein Einreiseverbot über den abgewählten Präsidenten Laurent Gbabo und seine Entourage verhängt. Frankreich betont, dass 900 französische Soldaten sich in der Nähe der Hauptstadt Abidjan befinden.

Gbagbo gibt Macht nicht ab

Unterdessen denkt Laurent Gbagbo nicht daran die Macht abzugeben. Er befindet sich immer noch im Präsidentenpalast, von einer 20.000 Mann starken Garde geschützt. Der gewählte Präsident Allassane Ouatara, befindet sich nur 4 km entfernt im Hotel du golfe, wo die Friedenstruppe der Vereinten Nationen für seine Sicherheit sorgt. Laurent Gbagbo hat gestern im Fernsehen vorgeschlagen eine internationale Kommission zu gründen, um die Vorwürfe der Wahlfälschung zu untersuchen. "Er versucht nur Zeit zu schinden und spielt mit der internationalen Gemeinschaft. Er versucht alles zu tun, um an der Macht zu bleiben", sagt Anne Houlotto, die Sprecherin von Allessane Ouatara.