Begrenzter Zustrom, Lohnniveau gesichert
Hundstorfer: "Arbeitsmarktöffnung verkraftbar"
Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) erwartet durch die Öffnung des Arbeitsmarktes ab Mai keine Verschärfung der Lage. Der Zustrom aus Osteuropa werde sich in Grenzen halten und das Lohnniveau sei durch Kollektivverträge abgesichert, betont Hundstorfer im Ö1-Interview.
8. April 2017, 21:58
"Kollektivverträge sichern Lohnniveau"
Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) im Ö1-Morgenjournal-Gespräch am 3.1.2010 mit Andrea Maiwald
"Das ist verkraftbar"
Laut Studien würden aus Polen, Ungarn oder der Slowakei nicht mehr als 20.000 bis 25.000 Menschen auf den österreichischen Arbeitsmarkt kommen. Das sei verkraftbar, so Hundstorfer im Ö1-Morgenjournal-Gespräch. Es gebe nach wie vor Branchen, die Schwierigkeiten hätten, Arbeitskräfte zu finden. Der Minister erwartet auch, dass sich das Lohndumping in Grenzen halten wird: Die Firmen müssten diese Menschen zu geltenden Kollektivverträgen anstellen: "Es muss also das österreichische Lohnniveau weiterhin bezahlt werden."
Arbeiten bis 65
Um das Problem der Arbeitslosen über 50 in den Griff zu bekommen, setzt Hundstorfer einerseits auf erhöhten Kündigungsschutz nach skandinavischem Vorbild, andererseits auf Anreize für Firmen, wenn sie die Gesundheitskosten reduzieren. Man müsse alles daransetzen, dass mehr Menschen bis zum Pensionsantrittsalter 65 in Beschäftigung bleiben. Darüber werde es Sozialpartnergespräche noch im Jänner geben. Von einer Erhöhung des Pensionsantrittsalter etwa auf 67 Jahre hält der Minister nichts.
Kein Verständnis für Neugebauer
Die Ankündigung einer Verfassungsklage gegen die Reform der Hacklerpension durch Beamtengewerkschafter Fritz Neugebauer (ÖVP) kann Hundstorfer nicht nachvollziehen: "Wenn wir nichts getan hätten, dann würde es diese Pensionsform ab 1.1. 2014 gar nicht mehr geben." Man habe das vorher auch verfassungsrechtlich prüfen lassen.
Als Sozialminister weitermachen
Lust auf einen Jobwechsel - Gerüchtehalber als Nachfolger von SPÖ-Chef Bundeskanzler Werner Faymann oder Wiens Bürgermeister Michael Häupl - hat Hundstorfer nicht. Er will "den jetzigen Job so lange als möglich weitermachen".
