Während G-8- und G-20-Präsidentschaft

Sarkozy will IWF-Reform angehen

Überhaupt erst zum dritten Mal seit Beginn seiner Amtszeit, hat sich Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy - anlässlich der Neujahrswünsche an die Medienvertreter - einer Pressekonferenz gestellt. Im Zentrum standen dabei seine Prioritäten für die französische G-20 und G-8 Präsidentschaft – dies alles in Anwesenheit der in Paris akkreditierten Botschafter.

Mittagsjournal, 24.01.2011

Rohstoffpreise zügeln

Kontrolle, Regulierung waren Worte, die Präsident Sarkozy im Zusammenhang mit internationalen Märkten immer wieder im Mund führte, etwa was die Rohstoffmärkte und die Märkte der Rohstoffderivate angeht. Die G20 Länder müssten unbedingt Maßnahmen ergreifen, um die ärmsten Länder gegen eine zu große Fluktuation der Lebensmittelpreise zu schützen, andernfalls, so der französische Präsident, drohten in Bälde Hungerrevolten.

Für weltweite Finanztransaktionssteuer

Nicolas Sarkozy hat erneut, und diesmal offiziell, die französische Absicht unterstrichen, während der G8 und G20 Präsidentschaft zur Finanzierung der wirtschaftlichen Entwicklung in den Dritte Welt Ländern, vor allem in Afrika, eine Finanztransaktionssteuer einzuführen: "Fankreich ist für eine Finanztransaktionssteuer. Frankreich ist der Meinung, dass eine solche Steuer moralisch ist angesichts der Finanzkrise, die wir durchlebt haben und sie ist nützlich, weil sie abschreckend ist für Spekulationen und weil sie effektiv ist, um neue Geldquelle für die Entwicklungshilfe zu finden. Ich weiß sehr wohl, dass diese Steuer große Gegner hat auf ihrem Weg, wir werden versuchen, diese Gegner zu Überzeugen.

Dollar nicht in Frage gestellt

Was schließlich Frankreichs Vorhaben angeht, während der G8 und G20 Präsidentschaft die Grundlagen zu legen, um das Weltwährungssystem zu reformieren, betonte Nicolas Sarkozy, Frankreich wolle den Dollar als internationale Leitwährung keinesfalls in Frage stellen, sagte allerdings – in Anspielung auf die chinesische Währung und auf die Sonderziehungsrechte, die Währung des IWF: "Unser Position ist einfach: das Entstehen neuer Wirtschaftsmächte führt unumgänglich zum Aufkommen neuer, internationaler Leitwährungen".

Neu in Präsident Sarkozys Ausführungen war schließlich, dass er betonte, Frankreich werde sich während seiner Präsidentschaft für einen „universellen Sockel von sozialen Absicherungen“ stark machen.