Kaum Anträge seit Jahreswechsel
Nachkauf: Die Flaute nach dem Sturm
Weil mit Jahreswechsel die Kosten für den Nachkauf von Pensionsversicherungszeiten empfindlich gestiegen sind, ist vorher die Zahl der Anträge sprunghaft angestiegen - es gab mehr als drei Mal so viele Anträge wie sonst üblich. Seit dem Jahreswechsel ist Ruhe eingekehrt, es treffen kaum noch Anträge ein.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 29.01.2011
Antrag, um recht zu wahren
Für 46.000 Personen war es im vergangenen Jahr überlegenswert, Versicherungszeiten für ihre Schul- und Studienjahre nachzukaufen. Die meisten der Anträge seien in den letzten drei Monaten des Jahres 2010 gestellt worden, also nachdem die Verteuerung des Nachkaufs bekannt geworden war, schildert Johannes Pundy von der Pensionsversicherungsanstalt. Diese Anträge sind aber nicht verbindlich. Die meisten hätten den Antrag gestellt, um das alte Recht mit dem niedrigeren Nachkaufpreis zu wahren.
Hoher Beratungsaufwand
Nach altem bis Ende 2010 gültigem Recht kostete der Nachkauf von Schulzeiten gut 310 Euro pro Monat. Für Studienzeiten mussten mehr als 620 Euro bezahlt werden. Seit Jahresbeginn liegen die monatlichen Kosten bei fast 1.000 Euro. Für die Pensionsversicherung bedeutet die Flut von Anträgen, dass alle Kunden angeschrieben und über ihre Situation informiert werden müssen. Was folgt, ist umfangreiche Beratung, um die Unterschiede in der Pensionshöhe und bei Pensionsantritt zu klären.
Stille seit Jahreswende
Das betrifft die Anträge, die im vergangenen Jahr gestellt worden sind. Denn heuer gibt es nur mehr wenige, die den Nachkauf von Schul- und Studienzeiten erwägen, weil das um so viel teurer ist. Nur einzelne Anträge treffen ein, sonst ist seit dem Jahreswechsel kaum mehr etwas los, sagt Johannes Pundy. Seine Zahlen umfassen übrigens nur die Anträge der Arbeiter und Angestellten, nicht die der Selbständigen, Bauern oder Beamten. Vor allem viele Beamte sind in den letzten Jahren verstärkt über die Hacklerregelung in Frühpension gegangen.