Ägypten-Urlauber werden heimgeholt

Österreich entsendet Sonderflugzeug

Mehr als 3.000 Österreicher befinden sich derzeit nach Angaben des Außenministeriums noch in Ägypten. Viele wollen ausreisen, können das aber wegen vieler stornierter Flüge nicht. Ein Krisenteam der österreichischen Bundesregierung ist nach Kairo gereist, um den Österreichern zu helfen. Und die Bundesregierung entsendet ein Sonderflugzeug, um die Österreicher nach Hause zu holen.

Mittagsjournal, 31.01.2011

Zu wenige Flüge aus Kairo

Alle paar Minuten läutet des Telefon der österreichischen Botschaft in Kairo, schildert der Leiter des Krisenteams Roland Hauser. Die Österreicher sitzen am Flughafen fest und kommen nicht weiter, weil viele Flüge ausgefallen sind. Viele Österreicher sitzen in Kairo fest und warten schon eine Nacht lang. Ihre psychologische Situation ist schwierig, auch die Versorgung ist nicht mehr gewährleistet.

Sharm und Hurghada noch ruhig

250 Österreicher haben sich bereits bei der Botschaft gemeldet und um Hilfe gebeten, doch laufend werden es mehr, sagt Hauser. Problematisch ist die Lage vor allem in Kairo. In den großen Badeorten Sharm-el-Sheik und Hurghada ist die Situation noch ruhig. Die Flüge dorthin finden noch planmäßig statt.

Aber auch in den Badeorten gibt es bereits Auswirkungen der Unruhen: an den Bankomaten geht das Geld aus, die Treibstoffversorgung wird schwierig, die Preise für Grund-Nahrungsmittel steigen stark an, berichtet das Außenamt.

Reisewarnung bleibt

Von Ägypten-Reisen wird derzeit strikt abgeraten. Insgesamt ist die Lage noch uneinschätzbar und es könnte auch in den Badeorten noch zu Problemen kommen. Deshalb wird die Reisewarnung für ganz Ägypten aufrechterhalten. Die Reiseveranstalter gewähren derzeit kostenlose Stornos.

Sonderflugzeuge aus Wien

Bis zu 400 Österreicher sollen noch an diesem Montag mit zwei Sondermaschinen und mit einem Linienflug aus Ägypten nach Österreich zurückgebracht werden, so das österreichische Außenministerium. Die Situation vor allem auf dem Flughafen in Kairo ist sehr angespannt, weil zahlreiche Flüge ausgefallen sind.

Ein Sonderflugzeug der AUA, und eine Maschine des Bundesheeres wurden vom Österreichischen Krisenstab nach Kairo geschickt, um jene Österreicher heimzuholen, die zum Teil seit Tagen in Kairo festsitzen. wenn alles gut geht, werden heute rund 400 Personen nach Hause kommen. Doch der Bedarf wird damit höchstwahrscheinlich nicht gedeckt sein, sagt Launsky.

Nach Ägypten wollen derzeit nur wenige: die Maschinen nach Kairo sind praktisch leer und haben nur eine Auslastung von 10-20 Prozent. Von Reisen nach Ägypten rät das Außenministerium derzeit dezidiert ab.

Abendjournal, 31.01.2011

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