Zahlen für Sozialdienst zu niedrig angegeben
Auch innerhalb der SPÖ Kritik an Darabos
Auch in der SPÖ mehren sich jetzt Stimmen, die zumindest leise Kritik am Vorgehen von Verteidigungsminister Norbert Darabos üben. Sowohl sein Vorgehen, als auch seine Kommunikation finden keinen Gefallen. Die Berchnung des freiwilligen Sozialdienstes ist falsch, weil zu niedrig angesetzt, sagt der Leiter der Zivildienstservice-Agentur.
8. April 2017, 21:58
Burgstaller fordert Versachlichung
Da ist zum einen die Salzburger Landeshauptfrau Gabi Burgstaller. Sie fordert nach einer Aussprache mit Heeresvertretern eine Versachlichung der Bundesheerdebatte, statt eines parteipolitischen Schlagabtausches. Ein Freiwilligenheer mit starker Milizkomponente ist für Burgstaller selbst nach eigenen Worten zumindest eine brauchbare, gangbare Variante.
Voves übt scharfe Kritik an Darabos
Weniger freundlich geht der steirische Landeshauptmann Franz Voves mit seinem Parteikollegen Norbert Darabos um: In einem Zeitungsinterview sagt er, die Diskussion sei völlig falsch abgelaufen. So wie Bundespräsident Heinz Fischer verlangt auch Voves, zuerst über eine neue Sicherheitsdoktrin und dann erst über die Heeresreform zu diskutieren.
Indirekte Kritik an Absetzung Entachers
Schließlich der oberösterreichische SPÖ-Vorsitzende Josef Ackerl: In der Kommunikation habe es Fehler gegeben. Er, Ackerl, wäre mit manchen Kritikern anders umgegangen. Das wohl in Anspielung auf die Absetzung von Generalstabschef Edmund Entacher durch Minister Darabos.
Falsche Zahlen bei Sozialdienstmodellberechnung
Unterdessen wird auch über die Finanzierung eines freiwilligen Sozialdienstes weiter gestritten. Die ÖVP wirft ja Sozialminister Hundstorfer vor, er habe bei der Berechnung der Kosten dieser möglichen Alternative zum Zivildienst falsche, weil zu niedrige Zahlen angegeben. Das wird heute vom Leiter der Zivildienstservice-Agentur, Ferdinand Mayer, bestätigt: zwar sei im Sozialministerium relativ seriös gerechnet worden; doch seien einige Kennzahlen zu hoch beziehungsweise zu niedrig angesetzt worden.