Und wo bleibt die Gleichberechtigung?

100 Jahre Frauentag

Am 19. März 1911 demonstrierten 20.000 Frauen auf der Wiener Ringstraße für mehr Rechte. 100 Jahre später soll sich das wiederholen. Eine überparteiliche Plattform will darauf hinweisen, dass Frauen auch im Jahr 2011 noch immer benachteiligt sind und dass Forderungen, wie "gleicher Lohn für gleiche Arbeit" noch nicht umgesetzt sind.

Abendjournal 08.02.2011

Quoten für Aufsichtsräte

Frauen dürfen nicht länger die billigeren Arbeitskräfte sein, fordert die Plattform, die auch von den ÖGB-Frauen und ihrer Vorsitzenden Brigitte Rupprecht unterstützt wird. "Frauen werden im Betrieb diskriminiert, beim Einstieg, beim Aufstieg, bei Umreihungen, bei Zulagen, bei Prämien. Deshalb fordern wir unter anderem auch eine gesetzliche Quote in Aufsichtsräten."

Operndirektorin oder Päpstin?

Auch die Staatsopern- und Burgtheaterdirektorinnen sucht man in Österreich vergebens, klagt die Intendantin des Wiener Kosmos Theaters Barbara Klein: "In Österreich sind diese Positionen ja so einzementiert in männlicher Hand, dass daran zu rütteln so ähnlich ungewöhnlich klingt, wie die Forderung nach einer Päpstin." Auch sie fordert eine Frauenquote in Kulturbetrieben - zumindest bis zur Erreichung einer Geschlechtersymmetrie.

Gleichstellung endlich umsetzen

Die katholische Frauenbewegung wiederum engagiert sich gegen Gewalt an Frauen, sagt Melitta Toth von der Erzdiözese Wien. Sie finde es beschämend, dass es nach so vielen Jahren immer noch die Aufgabe von Frauenorganisationen sei, derartige Themen am Kochen zu halten und auf die Umsetzung der offiziellen Gleichstellung achten zu müssen.

Die Demonstration am 19. März versteht die Plattform als Auftakt, weitere Aktionen könnten folgen.

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