Italien will Grenzkontrollen verschärfen

Tunesier flüchten nach Lampedusa

Der Flüchtlingsstrom über das Mittelmeer nimmt wieder stark zu. Grund sind die Unruhen in den Ländern Nordafrikas. So haben gestern 200 Menschen die Inseln Linosa und Lampedusa erreicht. Und heute ebenfalls bereits mehr als 220.

Abendjournal 10.2.2011

Boote aus Tunesien

"Es lebe Italien, es lebe Europa!", rief eine Gruppe Tunesier Donnerstagfrüh bei ihrer Ankunft in Lampedusa. Ihr Boot mit insgesamt 79 Flüchtlingen war etliche Meilen vor der Insel in Schwierigkeiten geraten. Die italienische Küstenwache brachte sie dann an Land.

Erst der Anfang?

Kurz darauf entdeckten die Carabinieri weitere 77 Menschen, auch sie Tunesier. Insgesamt sind seit dem Ausbruch der Unruhen in Nordafrika mehr als tausend Bootsflüchtlinge in Italien an Land gegangen. Fast alle kommen aus Tunesien. Experten glauben, dies sei erst der Anfang.

Lager bleibt geschlossen

Der italienische Innenminister will daher in Zusammenarbeit mit den Maghreb-Staaten die Kontrollen verschärfen. Menschenrechtsorganisationen kritisieren, dass das derzeit geschlossene Auffanglager in Lampedusa nicht wieder eröffnet werden soll.