Touristen bleiben aus

Unruhen beeinträchtigen Wirtschaft

Die Unruhen in Nordafrika und die instabile Lage in den betroffenen Ländern haben den Tourismus zum Erliegen gebracht. Die Wirtschaft in Tunesien und Ägypten ist von ausländischen Gästen abhängig. Wegen der Reisewarnungen versiegen nun diese Einnahmequellen - mit weitreichenden Folgen.

Morgenjournal, 17.02.2011

Millionen arbeiten im Tourismus

Allein in Ägypten sind sechs Millionen Menschen direkt im Tourismus beschäftigt. Über Straßenhändler, Restaurants und Zulieferer sollen es bis zu 20 Millionen sein, das ist ein Viertel der Bevölkerung. Der Tourismus ist ein entscheidender Wirtschaftsfaktor in Ländern wie Ägypten oder Tunesien.

Tausende haben Buchungen storniert

Mitten in der Hauptsaison ist diese Einnahmequelle weggebrochen, zehntausende Touristen haben ihre Buchungen storniert. Wenn Touristen ausbleiben und woanders hinfahren, entfallen Einnahmen, die weiten Bevölkerungskreisen Existenzgrundlagen entziehen, sagt Egon Smeral, Tourismusexperte des Wirtschaftsforschungsinstitutes.

Viele ohne Jobs

Weil die Einnahmen aus dem Tourismus einbrechen, fehlt nun das Geld für Importe, darunter auch lebenswichtige Produkte wie Medikamente, Spitalseinrichtungen usw., sagt Smeral. Außerdem steigt die Arbeitslosigkeit und Lebensmittel sind knapp und teuer. Kurzfristig haben die Unruhen in den nordafrikanischen Ländern also drastische Auswirkungen.

Je schneller sich die Lage beruhigt, desto eher kehren die Touristen und damit ausländisches Geld zurück.

Reisewarnung wird überprüft

Die Reisewarnung für Ägypten hat Deutschland mittlerweile gelockert. Das österreichische Außenministerium will die Entwicklung weiter abwarten. Denn zum Ende der Woche sind weitere Proteste angekündigt.