Bures kündigt Einschnitte an
"ÖBB-Sanierung nicht schmerzfrei"
Verkehrsministerin Doris Bures (SPÖ) will, dass die ÖBB schon im Jahr 2013 schwarze Zahlen schreiben. Das werde nicht schmerzfrei gehen, sagte Bures heute in der ORF-Pressestunde und nannte drei Ansatzpunkte zur Sanierung der Bundesbahnen: Personalabbau, Reduzierung von Angeboten und Bahnstrecken und auch Preiserhöhungen schloss Bures nicht aus.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 20.02.2011
2010: 1100 Beschäftigte weniger
350 Millionen Euro hat alleine das Defizit der ÖBB-Güterverkehrssparte im Vorjahr betragen. Sozial verträglicher Personalabbau sei ein Weg Richtung schwarze Zahlen, sagt Verkehrsministerin Doris Bures: "Im letzten Jahr haben wir 1100 Beschäftigte weniger, wenn wir das in den nächsten Jahren auch umsetzten, dann haben wir gute Chancen, dass das Unternehmen zukunftsfit ist und dann nämlich ein sicherer Arbeitgeber."
Moderate Preiserhöhungen möglich
Im Managementbereich will Bures 100 Posten einsparen. Auch moderate Preiserhöhungen schließt die SPÖ-Ministerin nicht aus und sagt, auf die Frage ob die geplante ÖBB-Tarifreform eine versteckte Preiserhöhung bringen könnte: "Während das Unternehmen gerade damit beauftragt ist einen Sanierungsplan vorzulegen, dann ist einmal prinzipiell gar nichts auszuschließen."
Strecken werden gestrichen
Fest steht offenbar, dass Strecken und Angebote gestrichen werden müssen. Es gehe um die Frage: "Welche Bereiche sind wirtschaftlich auch vertretbar auf der einen Seite und was ist der volkswirtschaftliche Nutzen? Sanierung ohne Schmerzen gibt es nicht," sagt Bures.
Teure Großprojekte
Dass die Bahn Stückgut, also vor allem Pakete aus Kostengründen auf der Straße transportieren will statt auf der Schiene, verteidigt Bures. Das betreffe nur zwei Prozent des gesamten ÖBB-Gütertransports. An teuren Großprojekten wie Brenner, Semmering und Koralmtunnel will die Ministerin festhalten. Es würden aber auch andere Strecken wie Tauern-, Nord-, Ost und Summerauerbahn ausgebaut.
Radhelmpflicht für Kinder
Der konkreteste und neueste Vorschlag den die Verkehrsministerin zu bieten hatte war aber die Forderung nach einer Radhelmpflicht für Kinder unter 10 Jahren. Unfallchirurgen zufolge, so Bures, könnte eine Helmpflicht pro Jahr 900 Kinder vor Kopfverletzungen bewahren.