Auftritt im Staatsfernsehen
Gaddafi klammert sich an die Macht
Die Lage in Tripolis ist unklar. Der libysche Staatschef Muammar Gaddafi will sich den wachsenden Protesten gegen seine 41-jährige Herrschaft offenbar nicht beugen. Das Land versinkt mittlerweile im Chaos, aber Gaddafi meldet sich mit einem skurrilen Auftritt im Staatsfernsehen zu Wort.
27. April 2017, 15:40
Mittagsjournal 22.02.2011
Skurriler Fernsehauftritt
Das libysche Staatsfernsehen unterbricht sein Programm. Muammar al Gaddafi erscheint im Bild, er trägt eine Fellmütze, sitzt in einem alten Auto, hält einen großen grauen Regenschirm aufgespannt über sich , und murmelt leise vor sich hin: "Ich wollte mit den jungen Leuten auf dem Grünen Platz reden und mit ihnen die Nacht verbringen, doch dann kam der gute Regen. Hiermit zeige ich: Ich bin in Tripolis und nicht in Venezuela. Hört nicht auf die Ansagen der streunenden Hunde!"
Luftwaffe gegen Zivilisten
Das Regime bestreitet den Einsatz der Luftwaffe gegen Zivilisten. Man habe lediglich Waffenlager in abgelegenen Gebieten angegriffen, beteuert Gaddafis Sohn Saif. Aufnahmen des Nachrichtensender Al Jazeera beweisen das Gegenteil. Vor kurzem wurde bekannt, dass die Landebahnen am Flughafen von Bengasi nicht mehr benützt werden können,ob die libysche Armee oder Aufständnisse sie zerstört haben , weiß man derzeit nicht.Überhaupt ist die Lage total unübersichtlich.
Chaos auf den Straßen
Immer öfter erzählen Demonstranten, dass sie von afrikanischen Söldnern angegriffen werden, die Gaddafi offensichtlich angeheuert hat, weil sich - so heißt es zumindest - immer mehr libysche Soldaten absetzen.
Diplomaten distanzieren sich vom Regime
Auch zahlreiche Diplomaten wollen mit dem Regime nichts mehr zu tun haben. wie zum Beispiel der libysche Vertreter bei der Arabischen Liga. Er wird heute fehlen bei den Dringlichkeitstreffen in Kairo, das vom Emirat Katar beantragt worden ist.
Katar: Mitgefühl mit der Bevölkerung
Premierminister Katar: "Ich habe großes Mitgefühl für die libysche Bevölkerung, die Anwendung von Gewalt gegen Demonstranten in Libyen ist inakzeptabel, betont der Premierminister von Katar. Doch nicht nur der arabische Raum ist im Alarmzustand."
Ban Ki Moon ist schockiert
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon zeigt sich "schockiert" über Berichte, dass Demonstranten aus Kampfflugzeugen und Hubschraubern beschossen werden seien. Er ruft zum Ende der Gewalt auf.
Treffen des UN-Sicherheitsrates
Der UN-Sicherheitsrat wird ab dem Nachmittag über die Unruhen in Libyen beraten, hinter verschlossenen Türen. Was ist zu tun - so lautet die große Frage. Die internationale Gemeinschaft ist gefordert.