Wiener Konten im Visier

Suche nach weiteren Gaddafi-Geldern

Seit Dienstag sind die Konten des libyschen Diktators Gaddafi in Österreich gesperrt. Ab sofort sind es auch die Konten des Gaddafi-Vertrauten Mustafa Zarti. Der Manager Mustafa Zarti, ein Libyer mit österreichischem Pass, sollte in Wien einvernommen werden; jetzt bestehen aber Zweifel, ob wirklich jener Mann einvernommen wurde, auf dessen Namen die gesperrten Konten laufen.

Mittagsjournal, 04.03.2011

Gesuchter heute einvernommen

Tatsächlich haben die Ermittler den Bruder des gesuchten Mustafa Zarti befragt. Und zwar, wie es heißt, aus ermittlungstaktischen Gründen. Der tatsächlich gesuchte Mustafa Zarti wird heute einvernommen, heißt es im Innenministerium.

Zarti: Weiß von nichts

Zarti selbst bestätigt gegenüber dem Ö1 Mittagsjournal, dass er mit Gaddafis Sohn Saif befreundet sei, seit 26. Februar sei jeder Kontakt jedoch abgebrochen. Er, Zarti, habe alle mittlerweile seine Funktion als Vizepräsident des libyschen Staatsfonds zurückgelegt.

Von 30 Milliarden Dollar, die in Österreich liegen sollen, wisse er jedoch nichts, sagt Zarti. Wie viel Geld aus Libyen in Österreich liege, wisse er nicht, sagt Zarti. Er sei auch nie zeichnungsberechtigt für Gaddafis Konten in Österreich gewesen.

30 Millionen nicht bestätigt

Das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung versucht nun, Puzzlestein für Puzzlestein zusammenzutragen. Es gehe nun vor allem darum herauszufinden, wie viele Gelder in Österreich veranlagt sind und wie sie veranlagt sind. Auch im Innenministerium heißt es allerdings: dass es sich um 30 Milliarden Dollar handeln soll, könne man derzeit jedenfalls nicht bestätigen.