Gaddafi setzt auf Luftbombardements

Rebellen verlieren an Terrain

Im Kampf gegen die Aufständischen setzt Muammar Gaddafi auf den Vorteil der Luftwaffe. Nach den Erfolgen im Osten Libyens verlieren die Rebellen immer mehr Terrain, weil sie in ihrer Beweglichkeit durch den knapp werdenden Sprit eingeschränkt sind und gegen den Beschuss aus der Luft wehrlos sind.

Morgenjournal, 10.03.2011

Ihre Forderung nach einer Flugverbotszone stößt auf das Zögern der internationalen Staatengemeinschaft, in den Konflikt aktiv einzugreifen.

BBC-Journalisten gefoltert

Die Stadt Zawijah 50 Kilometer westlich von Tripolis ist seit Tagen von Panzern und Kontrollpunkten der libyschen Armee abgeriegelt, Journalisten ist der Zugang verwehrt. Wie viele andere Reporter auch, hat es ein Kamerateam der arabisch-sprachigen BBC doch versucht. Die drei Männer wurden an einem Checkpoint festgenommen und laut ihren Berichten in eine riesige Kaserne in Tripolis gebracht. Dort habe man ihnen die Augen verbunden, sie gefesselt und geschlagenen.

Einer der drei, Chris Cobb-Smith, erzählt, man habe sie an einer Wand aufgereiht, jedem der Reihe nach eine Pistole an den Nacken gesetzt und abgedrückt. "Die Kugeln schlugen an meinem Ohr vorbei" erzählt Cobb Smith.

Sein Kollege schildert Folter und Misshandlung an anderen Gefangenen in der Kaserne: "Vom oberen Stockwerk habe ich Schreie gehört, ... ich kann es kaum beschreiben, es war schrecklich, das Schlimmste, was ich je gesehen habe, und ich habe viel Schlimmes gesehen".

Gaddafi entsendet Zwischenhändler

Im Vorfeld der Treffen von NATO und EU in Brüssel ist Muammar Gaddafi nun diplomatisch vorgeprescht. In einzelnen Fliegern hat er gestern Vertraute nach Portugal, Brüssel, Malta und Kairo geschickt, um mit Politikern und Regierungsvertretern in Kontakt zu treten. Die Aufständischen haben ihrerseits eine Delegation nach Europa entsandt, die seit gestern, um technische und humanitäre Hilfe, und um die Durchsetzung eines Flugverbots über Libyen werben.