Kurse stürzen - Zukunftssorgen
Beben lässt auch Börsen zittern
Das schwere Erdbeben in Japan hat auch unmittelbare Auswirkungen auf die Finanzmärkte, die japanische Währung Yen hat an Wert verloren, und in aller Welt sind Börsenkurse auf Talfahrt gegangen. Die langfristigen wirtschaftlichen Schäden für Japan können noch nicht eingeschätzt werden.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 11.03.2011
Auch Börse zittert
Das Beben in Japan hat sich zunächst auf die Tokioter Börse ausgewirkt und den Leitindex Nikkei auf ein Fünf-Monats-Tief gedrückt, mittlerweile sind auch die europäischen Aktienmärkte ins Minus gerutscht. Besonders unter Druck sind die Aktien von europäischen Versicherungsunternehmen. Der weltgrößte Rückversicherer Münchener Rück hat auch in Japan zahlreiche Kunden. Inwieweit man für die Schäden durch das Erdbeben gerade stehen muss, könne man noch nicht sagen, so ein Unternehmenssprecher. Auch auf dem Devisenmarkt zeigt das Erdbeben Auswirkungen, die japanische Währung Yen hat im Vergleich zum Dollar deutlich an Wert verloren.
Längerfristige Schäden unklar
Zwar wurde Japan bereits öfter von Erdbeben heimgesucht, aber wie die japanische Regierung betont, war das Beben von heute mit einer Stärke von 8,9 nach Richter möglicherweise das schlimmste in der Geschichte Japans. Die mittel- und langfristigen Schäden für die japanische Wirtschaft können noch nicht eingeschätzt werden, die unmittelbaren Auswirkungen sind aber verheerend. Nah- und Fernverkehr sind zum Erliegen gekommen, es gibt Schäden an See- und Flughäfen sowie Bahnstrecken. Millionen Menschen sind von Stromausfällen betroffen, das Telefonnetz ist überlastet, auch in Tokio, berichtet Karl Hartleb von der Abteilung Außenwirtschaft der Wirtschaftskammer Österreich.
Fabriken geschlossen
Auch Japans Industrie ist betroffen. Viele Fabriken mussten geschlossen werden, allein der Elektronik-Konzern Sony, einer der größten Exporteure des Landes, musste sechs Werke stilllegen.
Folgen für Weltwirtschaft
Experten erwarten, dass nicht nur die japanische Wirtschaft, die zuletzt geschwächelt hat, durch das Beben in Mitleidenschaft gezogen wird, sondern dass auch Auswirkungen auf die Weltwirtschaft zu befürchten sind. Denn Japan ist nach den USA und China die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt, und viele japanische Unternehmen halten starke Weltmarktpositionen etwa im Maschinenbau, in der Elektronik und im Chemiebereich.