Proteste verschärfen sich

Hochspannung im Jemen

Die Opposition im Jemen hat neuerlich zu einem Protestmarsch gegen Präsident Saleh aufgerufen. Während Zehntausende für den sofortigen Rücktritt des Präsidenten demonstrierten, haben sich vor dem Präsidentenpalast in Sanaa zehntausende Anhänger des Präsidenten versammelt. Dazwischen hatten sich starke Polizei- und Armee-Einheiten postiert.

Abendjournal, 25.03.2011

Gegner und Befürworter auf der Straße

Auf dem Taghier Platz haben heute zehntausende Demonstranten unter dem Motto "Tag des Abschieds" dem vor einer Woche verhängten Ausnahmezustand getrotzt. Der Prediger Abdul Rakib Abad, der das Freitagsgebet der Oppositionsanhänger geleitet hat, hat dazu aufgerufen, die Zwangsmaßnahme zu "ignorieren".

Zwei Kilometer weiter, der Präsidenten Palast. Dort haben sich ebenfalls Zehntausende eingefunden. Doch sie sind Anhänger des Präsidenten. Sie fordern Ordnung und jubeln ihrem Präsidenten zu. Dazwischen Polizei und Militär. Es wird in die Luft geschossen um zu verhindern dass die beiden Gruppen aufeinander treffen.

"Macht nur in sichere Hände abgeben"

Präsident Saleh ergreift das Wort vor seinen Anhängern. er werde das Land nicht dem "Chaos" überantworten. "Ich bin bereit, die Macht abzugeben, aber nur in sichere Hände". Der Opposition traue er nicht, sagte Saleh weiter, da diese eine "kleine Minderheit von Drogenhändlern" darstellt.

Laut Medienberichten soll es hinter den Kulissen bereits Verhandlungen für eine sichere Ausreise des Präsidenten und seines Umfelds gegeben haben. Doch nichts wurde bestätigt. Die Opposition hat ihrerseits angekündigt, den für heute geplanten Marsch zum Präsidentenpalast auf Freitag den 1. April verschoben zu haben.