Ein großer Autor Lateinamerikas

Mario Vargas Llosa ist 75

Am 28. März 2011 feiert Mario Vargas Llosa seinen 75. geburtstag. Sein schönstes Geburtstagsgeschenk hat sich der gebürtige Peruaner schon im vorigen Herbst, mit dem Nobelpreis für Literatur, gemacht. Vargas Llosa hat 1966 mit seinem Roman "Die Stadt und die Hunde" einen Boom lateinamerikanischer Literatur eingeleitet.

Kulturjournal, 28.03.2011

Mario Vargas Llosa hat sich immer als politischer Schriftsteller verstanden. In seinem Schaffen ist er von der politischen Realität seines Heimatlandes Peru inspiriert, aber auch von anderen lateinamerikanischen Ländern wie Brasilien oder der Dominikanischen Republik, die er bereist hat.

Auf die Frage, in einer amerikanischen Talk-Show, warum er politische Romane schreibe, antwortete Mario Vargas Llosa:

"Wahrscheinlich, weil in Lateinamerika die Politik das Leben von jedem Menschen betrifft. Selbst wenn man Politik hasst und sie langweilig findet, ist man ein Opfer der politischen Situation. Ich glaube, dass in Lateinamerika die politische Situation die schlimmsten Dinge hervorgebracht hat, die da sind: Armut, Ignoranz, Korruption, Gewalt. Und so glaube ich, dass Politik, im weitesten Sinn des Wortes, nicht vermieden werden kann."

Kandidatur für die Rechte Perus

In seinen jungen Jahren begeistert er sich, wie viele seiner Intellektuellen-Kollegen, für die Kubanische Revolution. Doch 1971 kommt der öffentliche Bruch mit Castros Revolution und der extremen Linken. In der Folge wird Vargas Llosa zu einem der erbittertsten Kritiker des Maximo lider. Politisch macht Vargas Llosa einen 180-Grad-Schwenk und wird zu einem Wortführer des Neoliberalismus. Das mündet 1990 in seine Kandidatur für die Rechte bei den Wahlen in Peru.

Vargas Llosa verliert gegen den späteren Präsidenten Alberto Fujimori. Er verlässt Peru und geht nach London. Er wird spanischer Staatsbürger und widmet sich wieder der Literatur. Seine politischen Ansichten äußert er in regelmäßigen Kommentaren in der spanischen Tageszeitung "El Pais".

Neuer Roman im Spetember

"Der Roman, die Fiktion im Allgemeinen ist eine Antwort auf Unzufriedenheit, auf Mängel, auf innere Leere", so Vargas Llosa zum Thema Literatur und Leben. "Diese Unzufriedenheit ist es, die die Welt in Bewegung hält, die dem Leben Kraft verleiht. Man tritt aus einem Roman, weil einen die Armut des Lebens so traurig gestimmt hat. Diese Welt entzieht uns ein wenig der Realität und erlaubt uns, die Leben zu leben, die in der Realität nicht erlebbar sind. Gleichzeitig wird dabei aber unser kritischer Geist erweckt, die Unzufriedenheit mit dem real Existierenden."

Sein neuester Roman "Der Traum des Kelten" erscheint am 12 September. Nach langem Tauziehen mit dem Rowohlt-Verlang hat Suhrkamp schließlich die Rechte erworben.