Nach Rücktritt von Guido Westerwelle

Fix: Rösler neuer FDP-Chef

Jetzt ist es offiziell. Philipp Rösler wird in Deutschland als Parteichef der FDP, Koalitionspartei von Kanzlerin Merkel, kandidieren und damit Guido Westerwelle nachfolgen. Die Wahl findet am FDP-Bundesparteitag im Mai statt. Rösler wird damit der jüngste Parteichef in der Geschichte der FDP - als Vizekanzler soll er die deutsche Politik mitbestimmen.

Abendjournal, 05.04.2011

Adoptivkind aus Vietnam

Aufgefallen ist Philipp Rösler schon immer - geboren in Vietnam, adoptiert von einem deutschen Ehepaar hat er sich schon früh in der Politik engagiert. Zunächst in Niedersachsen, wo er Landeschef der Liberalen wurde. Aber in den Vordergrund hat sich Rösler nie gedrängt, er hat sich meist bitten lassen - so wurde der gelernte Mediziner auch Gesundheitsminister. Respekt hat er sich verschafft, weil sich Rösler mit der Pharmaindustrie angelegt hat - seine Gesundheitsreform hat ihn hingegen Kritik eingebracht.

Entscheidung nicht leicht gefallen

Rösler ist verheiratet und ist Vater von Zwillingstöchtern, mit denen er eigentlich mehr Zeit verbringen wollte. Deshalb hat er seinen Parteikollegen, die ihn für den Parteivorsitz ins Spiel gebracht habe, zunächst eine Absage erteilt. Aber das viele Bitten hat dann offenbar wieder doch geholfen, Rösler: die Entscheidung sei ihm nicht leicht gefallen, aber er wolle jetzt mit aller Leidenschaft für die Aufgabe zur Verfügung stehen.

Aufgabe wird hart

Als Vizekanzler wird der 38-Jährige nun mit Kanzlerin Angela Merkel und Horst Seehofer, dem Chef der CSU auf Augenhöhe zusammenarbeiten - dabei wird ihm sein Hobby - Bauchreden - wohl nur bedingt hilfreich sein. Aber vielleicht findet man beim Musikgeschmack Gemeinsamkeiten Rösler ist bekennender Udo-Jürgens Fan. Und Humor hat er auch schon bewiesen. Zur eigenen schwarz-gelbe Koalition hat er im vergangen Jahr gemeint: Das ist keine Koalition, sondern manchmal eine schlagende Verbindung". Künftig wird Rösler in erster Reihe kämpfen.