"Leider kein Großmut"
Ortstafeln: Haselsteiner erleichtert
Ein Kompromiss mit neuen Ortstafeln für 164 Ortschaften beendet nach Jahrzehnten den Konflikt um die zweisprachigen Ortstafeln in Kärnten. Der Bauindustrielle und frühere Politiker des Liberalen Forums, Hans-Peter Haselsteiner, hat sich immer für zweisprachige Ortstafeln eingesetzt und zeigt sich im Ö1-Interview erleichtert.
8. April 2017, 21:58
"Kleinliche, bornierte, gestrige Art und Weise"
Der Bauindustrielle und frühere Politiker des Liberalen Forums, Hans-Peter Haselsteiner, im Morgenjournal-INterview am 29.04.2011 mit
Heilungschance für "schwärende Wunde"
Er freue sich, dass das Thema endlich aus der Tagespolitik wegkommt, sagt Haselsteiner: "Das ist ja wie eine schwärende Wunde gewesen und es ist erfreulich, dass das jetzt vielleicht doch heilen kann." Traurig sei er aber, dass die Kärntner keinen Großmut bewiesen hätten und sich nicht über jede zweisprachige Ortstafel freuen. Statt dessen würden Chancen durch eine "kleinliche, bornierte, gestrige Art und Weise" verbaut, so Haselsteiner, der, wie er betont, als Tiroler durch Heirat zum Kärntner geworden ist.
Landeshauptmann Gerhard Dörfler (FPK) will noch eine Volksbefragung über den Ortstafel-Kompromiss abhalten. Haselsteiner bedauert das und erwartet, dass man sich über die Ergebnisse der Befragung hinwegsetzen werde, wenn es keine Zustimmung gäbe.
Arbeitsmarktöffnung ändert wenig
Als Bauunternehmer und Chef der STRABAG erwartet Haselsteiner von der Arbeitsmarktöffnung am 1. Mai keine gravierenden Änderungen. Zwar rechnet er damit, dass bei kleineren Aufträgen Gewerbebetriebe aus den neuen EU-Ländern einen zusätzlichen Wettbewerb liefern. "Aber die dramatische Migration von Tausenden sehen wir nicht". Haselsteiner glaubt aber auch nicht, dass sich der Facharbeitermangel verringern wird: "Ich habe auch in Polen zu wenige Facharbeiter. Und ob ich sie jetzt in Polen vermisse oder in Österreich vermisse, ist dasselbe Problem."