Radioaktivität soll gesenkt werden
Fukushima: Arbeiter im Reaktorgebäude
Erstmals seit Beginn der Atomkatastrophe in Fukushima haben Arbeiter das Gebäude des beschädigten Reaktors 1 betreten. Sie sollen ein Filtersystem einbauen um die Radioaktivität zu senken. Roboter funkten zuvor Bilder vom inneren des Reaktors an die Techniker.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 05.05.2011
Zwölf Mann in Schutzanzügen
Es sind insgesamt zwölf Mann, zwei leitende Ingenieure der Betreiber Firma Tepco und 10 Vertragsbedienstete. In voller Schutzmontur gehen sie einzeln in das Gebäude von Reaktor 1. Um 11:30 heute Morgen haben die ersten beiden Arbeiter das Gebäude betreten, sagt ein Vertreter der Firma Tepco. Sie sind mit Schutzanzügen bekleidet und mit Sauerstoffmasken ausgerüstet.
Die ersten beiden führen Messungen durch, die zehn weiteren sollen die Verbindungsschläuche zu den Ventilatoren verlegen um die Radioaktivität aus der Luft zu filtern. Jeder darf nur zehn Minuten im Gebäude bleiben. Die ersten wurden nach Ablauf dieser Zeit je zwei Millisivert ausgesetzt. Nach japanischem Gesetz darf ein Arbeiter nur 100 Millisivert über fünf Jahre ausgesetzt sein. In Notfällen wie dieser Katastrophe wurde der Wert aber auf 250 Millisivert heraufgesetzt.
Roboter liefert Bilder
Erst gestern hatte die Betreiberfirma Tepco einen Roboter mit einem Messgerät hineingeschickt. Dieser Roboter war mit einer Kamera ausgestattet. Demnach sind die Stromkabel in Reaktor 1 intakt und es gibt keine Wasserlecks. Doch die Strahlung im inneren ist viel höher als erwartet. 50 Millisivert pro Stunde wurden gemessen.
Volle Kontrolle erst Ende des Jahres
Die Betreiberfirma rechnet damit, dass es mindestens bis Ende des Jahres dauern wird, bis sie wieder die volle Kontrolle über das Atomkraftwerk haben wird.
Meerwasser dekontaminieren
Die letzten Messungen besagen, dass im Meeresboden vor dem havarierten Kernkraftwerk die Radioaktivität auf das 100- bis 1.000-fache des Normwerts angestiegen ist. Tepco will jetzt einen Apparat entwickeln, mit dem das verseuchte Meerwasser dekontaminiert werden soll. Ende Mai soll er erstmals zum Einsatz kommen.