Ihre Bedeutung für die Landwirtschaft

Chemische Pflanzenschutzmittel

Anlässlich des internationalen Jahres der Chemie beantworten Expertinnen und Experten der Fakultät für Chemie an der Universität Wien eine Frage zur Chemie. Heute beantwortet Friedrich Hammerschmid die Frage: Welche Bedeutung haben chemische Pflanzenschutzmittel für die Landwirtschaft?

Pflanzenschutzmittel dienen zur Vereinfachung der Bearbeitung der Felder und zur Ertragssteigerung. Der Marktwert der eingesetzten Pflanzenschutzmittel liegt bereits bei über 30 Milliarden US-Dollar. Daher werden Herbizide, Insektizide und Fungizide intensiv erforscht und entwickelt und den jeweiligen Pflanzen angepasst. Moderne Pflanzenschutzmittel sollen hoch wirksam sein, damit man mit kleinen Mengen zur Behandlung eines Feldes auskommt. Sie sollten biologisch abbaubar sein und sollten minimal schädlich für den Anwender, für Nützlinge und Fische sein. Ähnlich wie bei den Antibiotika kommt es auch zur Entwicklung von Resistenzen. Das heißt, dass Pflanzenschutzmittel verliert im Laufe der Zeit seine Wirksamkeit, weshalb die Forschung gezwungen ist immer wieder neue Pflanzenschutzmittel zu entwickeln.

__Wissen aktuell: Wie werden solche Pflanzenschutzmittel ausgebracht?

Die einfachste und häufigste Art des Ausbringens ist das großflächige, maschinelle Spritzen. Der Wirkstoff benetzt die Pflanzenteile, insbesondere die Blätter, er bleibt an der Oberfläche haften oder dringt in diese ein. In manchen Fällen wird das Saatgut vor der Ausbringung in den Boden gebeizt. Das heißt, mit einer Wirkstoffschicht überzogen, die vor Pilzkrankheiten und Insekten schützt. Diese Methode hat den Vorteil, dass das Keimen und das Austreiben des Samens sichergestellt ist.