Kein Verlustgeschäft für Österreich
Juncker verteidigt Griechenlandhilfe
Der luxemburgische Ministerpräsident Jean-Claude Juncker, Chef der Eurogruppe, verteidigt die Hilfebemühungen für Griechenland. Es gehe um die Stabilität des Euro und Griechenland müsse selbst Vorleistungen erbringen. Und Juncker weist Kritik an den Kosten für die Hilfe zurück: Österreich habe dabei bisher nichts verloren, sondern im Gegenteil daran verdient.
8. April 2017, 21:58
"Darf nicht zum schwarzen Loch werden"
Der Chef der Eurogrupp, eJean-Claude Juncker, im Morgenjournal-Interview am 18.05.2011 mit Raimund Löw
Österreich hat bisher verdient
Kritikern entgegnet Juncker im Ö1 Morgenjournal, es gehe nicht darum, Griechenland "durchzufüttern", sondern um die Erhaltung der Stabilität in der gesamten Eurozone. "Wir sind in einer Schicksalsgemeinschaft auf Gedeih und Verderb zusammengekommen." Er sehe keine Alternative zu den Rettungsplänen. Konkret an Österreich gerichtet sagt Juncker: "Das hat bisher auch die Österreicher keinen Cent gekostet, im Gegenteil, Österreich hat auch Zinsen kassiert von den Griechen. Insofern ist Österreich nicht auf dem Weg ins Armenhaus."
Nach Vorleistung "Umstrukturierung"
Griechenland verdiene Hilfe, könne aber nur dann Solidarität fordern, wenn eine Vorleistung erbracht wird, so Juncker. Griechenland werde Privatisierungen und Strukturreformen vornehmen müssen, um Wachstumspotenzial zu schaffen. Dann werde man sich mit der Frage beschäftigen, ob es nicht zu einer "leichten Umstrukturierung" der griechischen Schulden hinsichtlich Laufzeiten und Zinssätzen kommen könnte. "Griechenland darf nicht zum schwarzen Loch werden", so Juncker.