Wahlbeteiligung höher
ÖH-Wahlergebnis: Wenig Veränderung
Die Wahl zur Studierendenvertretung (ÖH) ist in der Nacht zu Ende gegangen und sie bringt keine großen Veränderungen im Studentenparlament: Stimmenstärkste Fraktion bleibt die ÖVP-nahe Aktionsgemeinschaft, die größten Zugewinne gibt es aber den sozialistischen VSStÖ. Die Grünen, sie stellen die aktuelle ÖH-Vorsitzende, verlieren leicht. Die Wahlbeteiligung ist leicht gestiegen.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 27.05.2011
Weniger Grün
Eines ihrer Ziele hat die scheidende ÖH-Vorsitzende Siegrid Maurer bei dieser ÖH-Wahl erreicht: Nach dem Negativrekord 2009 ist die Wahlbeteiligung heuer wieder leicht gestiegen, von knapp 26 auf jetzt über 28 Prozent. Sonst gibt es für Maurer aber nicht viel Grund zur Freude: Ihre Fraktion, die Grüne GRAS bleibt zwar mit 14 der 96 Mandate wie bisher die drittstärkste im Studentenparlament, verliert als einzige der großen Fraktionen aber ein Mandat bei dieser Wahl. Siegrid Maurer analysiert: "Offenbar ist es nicht gelungen zu vermitteln, dass die Arbeit der Bundesvertretung in den vergangenen zwei Jahren die Arbeit der GRAS war."
Mehr Rot
Der bisherige Koalitionspartner der Grünen, der der sozialistische VSSTÖ, hat vier Mandate dazugewonnen, hält mit jetzt 12 Sitzen Platz vier und Spitzenkandidatin Angelika Gruber schließt eine Koalition mit der ÖVP-nahen Aktionsgemeinschaft aus. Gespräche im Vorfeld hätten gezeigt, dass man inhaltlich um Welten auseinander liege.
AG ohne Koalitionspartner
Und auch bei den parteiunabhängigen Fachschaftslisten, sie haben bei den ÖH-Wahlen mit 15 Sitzen erneut Platz zwei belegt, sieht es im Moment eher nicht nach einer Koalition mit der Aktionsgemeinschaft aus. Die Fachschaftslisten sprechen sich nämlich dezidiert gegen Zugangsbeschränkungen an den Unis aus, ganz im Gegensatz zur AG, die solche ausdrücklich fordert. "Das kann sehr schwierig werden", erklärt Spitzenkandidat Martin Schott.
Rennen weiter offen
Bleibt Bernhard Krall, dem Spitzenkandidat der ÖVP-nahen Aktionsgemeinschaft sich darüber zu freuen, dass die AG mit 23 Sitzen Platz eins im Studentenparlament behaupten konnte und dass mit den Jungen Liberalen ein potentieller Koalitionspartner ein Comeback in der ÖH feiert - sie kommen auf drei Mandate. "Das reicht allein noch nicht aus. Jetzt kommt es sehr auf die Haltung der Vertreter in den Fachhochschulen und den Pädagogischen Hochschulen an." Die Pädagogischen und die Fachhochschulen stellen gemeinsam nämlich mehr als ein Viertel der insgesamt 96 ÖH-Mandatare, könnten also wie schon 2009 Zünglein an der Waage sein. Weil aber ihre Ergebnisse erst im Juni feststehen, bleibt das Rennen um die nächste ÖH-Führung weiter offen. Dass die Freiheitlichen Studenten und die zwei kommunistischen Listen auch jeweils ein Mandat gemacht haben, ändert daran nichts.