Pause aus Gesundheitsgründen
Mladic wird einvernommen
Der am Donnerstag in Serbien festgenommene mutmaßliche Kriegsverbrecher Ratko Mladic muss heute (Freitag) erneut vor Gericht erscheinen. Ein Untersuchungsrichter in Belgrad will die Vernehmung des 69-Jährigen fortsetzen. Sie war gestern Abend unterbrochen worden, weil sich der Ex-Militärchef der bosnischen Serben als schwacher, kranker Mann präsentierte.
8. April 2017, 21:58
Analyse von Christian Wehrschütz
Morgenjournal-Gespräch am 27.05.2011 mit Andrea Maiwald
Vor Entscheidung über Auslieferung
Vor dem Gericht soll sich Mladic zur Anklage des Kriegsverbrechertribunals in Den Haag äußern. Dann soll über seine Auslieferung entschieden werden.
Mladic ist auf aktuellen Fotos nicht wiederzuerkennen. Die Medien veröffentlichten am Freitag in Belgrad Porträts des inzwischen 69-Jährigen, auf denen er abgemagert und mit ausgefallenem Haar erscheint. Er zeige zudem starke Demenzerscheinungen, berichteten die Belgrader Zeitungen. Mladics rechter Arm sei nach einem Schlaganfall steif geblieben.
Kleinere Ausschreitungen
In Serbien kam es wegen der Verhaftung von Ratko Mladic in der Nacht vereinzelt zu Ausschreitungen. In Novi Sad versuchten 500 Demonstranten das Gebäude der Regierungspartei DS und das Landesstudio des Staatsfernsehens zu stürmen. Starke Polizeikräfteverhinderten das. Auch im Zentrum von Belgrad erstickte die Polizei den Versuch einer Demonstration jugendlicher Randalieren. Stärker bewacht werden Botschaften und öffentliche Gebäude.