Weiterhin keine Entwarnung

EHEC breitet sich weiter aus

Der Durchfallerreger EHEC breitet sich in Deutschland weiter aus. Die Behörden wissen noch immer nicht, woher die Bakterien stammen. Daher wird weiterhin vor dem Verzehr von rohem Gemüse gewarnt. Bisher wurden in Deutschland mindestens 14 Todesfälle gezählt.

Morgenjournal, 31.05.2011

"Quelle weiterhin aktiv"

Keine guten Nachrichten hat Reinhard Burger, der Chef des auf Infektionskrankheiten spezialisierten Robert-Koch-Instituts in Berlin: "Aufgrund der aktuellen Entwicklung gibt es derzeit keinen Anlass für eine Entwarnung. Es kann durchaus sein, dass die eigentliche Infektionsquelle weiterhin aktiv ist, das heißt zu Infektionen führt."

Vor allem Frauen betroffen

In rund 1.400 Fällen besteht in Deutschland zumindest ein Verdacht auf Infektion mit den EHEC-Keimen, mehr als 350 Menschen leiden unter einer vom EHEC-Erreger ausgehenden Komplikation, die die Nieren stark schädigen kann. Es gibt mindestens vierzehn Tote, zwölf von ihnen sind Frauen.

Auch Fortschritte

Nur einige kleinere Lichtblicke gibt es zu vermelden: Wissenschaftler in Münster haben einen Schnelltest entwickelt, Mediziner in Hannover melden erste Teilerfolge mit einer Antikörpertherapie. Und in Hamburg geht die Zahl der Neuinfektionen zurück. Noch ist aber nicht sicher, ob dieser Trend anhalten wird.

Kein EHEC in Österreich

In Österreich ist am Montag die amtliche Kontrolle von Gemüse aus Spanien angelaufen, das verdächtigt wird, mit dem gefährlichen EHEC-Keim verseucht zu sein. 33 Bio-Geschäfte waren via deutschem Großhändler mit derartiger Ware beliefert worden, dieser hatte allerdings bereits vergangene Woche einen Vertriebsstopp ausgegeben. Abgesehen von den beiden deutschen Touristen, die in Oberösterreich erkrankten und am Freitag in ein Linzer Spital kamen, wurden in Österreich keine weiteren EHEC-Fälle bekannt.