Interview mit Pamela Rendi-Wagner

Fragen zum Durchfall-Erreger EHEC

Die Generaldirektorin für Öffentliche Gesundheit, Pamela Rendi-Wagner, beantwortet im Ö1 Interview wichtige Fragen zum EHEC-Erreger. Auch in Österreich könnten mit dem EHEC-Keim belastete Gurken verkauft worden sein. Das Gesundheitsministerium hat eine Rückrufaktion in 33 Bioläden gestartet.

Mittagsjournal, 30.05.2011

Verunreinigtes Gemüse im Bioladen

Gurken eines spanischen Herstellers sollen den Ausbruch der lebensbedrohlichen EHEC-Darmerkrankungswelle in Deutschland verursacht haben. In Österreich hatten 33 Bioläden von deutschen Großhändlern Gemüse der betroffenen spanischen Produzenten bezogen.

Pamela Rendi-Wagner bestätigt, dass die aktuelle Meldung des europäischen Frühwarnsystems tatsächlich nur Bio-Produkte betrifft, die über deutsche Großverteiler vertrieben worden sind.

Die Lebensmittelaufsicht wurde informiert und beaufsichtigt derzeit die Rückrufaktion in den 33 Bioläden. Wenn noch Gurken vorhanden seien sollten, werden sie aus dem Verkehr gezogen und von der AGES in Graz auf den EHEC-Erreger getestet, so die Rendi-Wagner.

Keine Hinweise auf weitere Verunreinigungen

Die Information die dem Gesundheitsministerium vorliegt, betreffe nur die aus Deutschland gemeldete Lieferung, betont die Generaldirektorin für öffentliche Gesundheit.

Die Lieferung sei deswegen suspekt, weil sie von demselben spanischen Erzeuger stammt. "Alle anderen Informationen belegen, dass wir derzeit keine Verunreinigungen auf anderen Gemüsesorten oder aus anderen Importländern haben", sagt Rendi-Wagner.

In Österreich zieht ein Routineüberwachungssystem regelmäßig Proben im Lebensmittelbereich. Alle werden auf EHEC kontrolliert.

Konsumenten sollen Herkunftsetikett beachten

Jeder der Gemüse kauft, sollte auf das Herkunftsetikett achten, meint Rendi-Wagner. Es gibt derzeit keine Hinweise, dass sich der Keim auch auf österreichischen Produkten befindet. "Wir haben hier Kontrollsysteme", sagt Rendi-Wagner.

Die Generaldirektorin für Öffentliche Gesundheit betont, dass erst dann Entwarnung gegeben wird, wenn die Infektionsquelle entdeckt wurde.

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