Ergebnisse am Dienstag

EHEC: Heiße Spur Gemüsesprossen

In Deutschland geht die Suche nach der Quelle für den EHEC Erreger weiter. Am Wochenende wurde bekannt, dass eine davon möglicherweise in Bienenbüttel in Niedersachsen zu finden ist und zwar auf einem Biohof, eine weitere Spur führt auch zu einem Gasthaus in Lübeck. Gewarnt wird jetzt vor dem Verzehr von Gemüsesprossen.

Mittagsjournal, 06.06.2011

18 Sorten Gemüsesprossen

Jetzt sollen es also Gemüsesprossen sein - und zwar vielleicht gleich 18 verschiedene Sorten etwa Azuki-Bohnen oder Mungobohnen-Keime sowie verschiedene Mischungen. Zumindest bietet ein Saatgutbetrieb in Bienenbüttel diese Produkte an - über Händler dürften die Sprossen vor allem in Norddeutschland verbreitet worden sein, sagt der niedersächsische Landwirtschaftsminister Gert Lindemann: die Spur führe immer wieder zu dem Betrieb.

Und es gibt noch einen anderen Hinweis: Zwei Mitarbeiterinnen sind an Durchfall erkrankt, in einem Fall wurde EHEC nachgewiesen.

Betrieb geschlossen

Der Betrieb wurde geschlossen, die Waren zurückgerufen. Geliefert wurden die Sprossen an gastronomische Betriebe, Reformhäuser und Einzelkunden in Hamburg, Schleswig Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Hessen und Niedersachsen. Demnächst soll es erste Ergebnisse geben, ob die Sprossen tatsächlich Verbreiter des EHEC Erregers sind.

Spitäler überlastet

Der deutsche Gesundheitsminister Daniel Bahr wollte gestern Abend in einer Fernsehtalkshow keine Entwarnung geben. man müsse die Betätigung der Labortests abwarten, das werde wahrscheinlich am Dienstag sein.

In den Krankenhäusern werden mittlerweile mehr als 1.500 EHEC-Kranke behandelt, bei rund 600 wurde das gefährliche hämolytisch-urämische Syndrom, kurz HUS festgestellt - dieser Krankheitsverlauf kann tödlich sein. Die Anzahl der Patienten und die Aggressivität des EHEC Erregers sind auch nach wie vor für die Krankenhäuser eine Herausforderung. In Hamburg denkt die zuständige Senatorin Cornelia Prüfer-Storcks bereits an ungewöhnliche Maßnahmen: sie überlegt, pensionierte Ärzte zur Verstärkung heranzuziehen.

Wieter Vorsicht bei rohem Gemüse

Die Hoffnung ist groß, dass man mit dem gesperrten Gemüsebetrieb in Bienenbüttel eine entscheidende Quelle gefunden hat - die Behörden sagen aber auch wieder, dass dieser die einzige Quelle sein soll, das ist alles andere als sicher. Deshalb wird nach wie vor dem Verzehr von Gurken, Tomaten und Salat gewarnt.

Service

Gesundheitsministerium
Information des Ministeriums zu EHEC